Kornelius hört das Evangelium und was das mit uns Schweizern zu tun hat

Es stimmt ja schon, an Weihnachten kam Jesus zur Welt, aber Jesus kam zuerst mal für sein Volk Israel (Joh 4.22) und während seinen Lebzeiten blieb dies auch so. Irgendwann hat Gott entschieden, dass er auch uns Nichtjuden (Röm 10.11) die Versöhnung durch Jesus anbietet (Röm 5.10). Einige sehr bekannte Bibelstellen wie Johannes 3.16 und der Missionsbefehl weisen schon auf die Erreichung der ganzen Welt hin, aber von der Idee zur Umsetzung hat es doch noch ein wenig gedauert.

Heute beim Bibellesen hat diese Geschichte von Kornelius zu mir gesprochen. In dieser Geschichte können wir lesen wie Gott es umgesetzt hat, das Evangelium auch zu Nichtjuden zu bringen.
Und ich habe mich gefragt, warum Gott Kornelius den römischen Hauptmann gewählt hat?

Apostelgeschichte 10
1 Ein Mann aber in Cäsarea mit Namen Kornelius – ein Hauptmann von der sogenannten Italischen Schar,
2 fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete.

Kornelius war sicherlich so was wie der Schweizer unter der damaligen Gesellschaft. Gut organisiert, eine top Ausbildung und er war ganz sicher bei den wohlhabendsten 10% der Bevölkerung anzusiedeln.

Hier ist also ein reicher (ja, ich sage dem mal so) militärischer Hauptmann, der gottesfürchtig und sehr grosszügig beschrieben wurde und Gott suchte im Gebet!

Nun ja, wieso hat sich Gott wohl diesen Menschen gesucht, um seine Mission zu starten?

Weil er einflussreich war, durch seine militärische Position? Ich glaube kaum.
Weil er viel Geld hatte und dadurch viel in die Wege leiten konnte? Ich denke auch nicht.
Weil er gut organisieren konnte? Eher nicht.

Es bleibt nur, uns in Vermutungen zu verstricken und doch hat diese Geschichte zu mir gesprochen.

Wie Kornelius auch, sind wir Schweizer absolut privilegiert. Bei uns ist es für praktisch fast jeden möglich eine weltweite TOP Ausbildung zu erhalten. Nun ja, das ist ja schon viel, aber nehmen wir einen Studenten in Amerika, er muss pro Jahr z.B. ca. zwischen 30- bis 40tausend Franken in die Hand nehmen, um sein Studium zu finanzieren. Falls er ein Schweizer wäre und hier dasselbe studieren würde, käme er auf einige paar hundert Franken Studiengebühren pro Jahr, evtl. auch einen vierstelligen Betrag. Weiter kommt dazu, dass 97% dann nach der Ausbildung auch einen Job finden werden, ein absoluter Spitzenwert.

Oder nehmen wir das Modell der Berufslehre. Es ist so ziemlich einzigartig, dass man in vier Jahren ganz praktisch ein Handwerk lernen kann und danach weltweit zu den absoluten Top Handwerkern gehört. Dabei verdient man noch so einiges, so wie mir scheint genug, um wie Studenten auch, in der Welt rum zu jeten und sonst so einige schöne Gadgets mit sich zu tragen 😉

Wir sind also absolut privilegiert und ich habe jetzt mal auf die Ausbildung und Job angesprochen. Aber schauen wir uns noch einen anderen Bereich an.

Lukas (ihr müsst selbst herausfinden, welcher ;-)) hat mich mal gefragt: Hey Josua, wenn du 2000 pro Monat verdienst, wieviel brauchst du für dich? Dieser Frage folgte sogleich die nächste und die lautete so: Wenn du jetzt 4500 verdienst, brauchst du plötzlich automatisch viel mehr für dich?

Diese Frage gab mir zu denken… Wieso, wenn man mehr verdient, einfach viel mehr für sich ausgeben? Und dies wird besonders zu einer der zentralen Fragen, wenn man von der Ausbildung in der Wirtschaft angekommen ist und einen etwas höheren Lohn hat.

Was hat das mit Kornelius und mit mir zu tun? Mehr als mir wohl lieb ist 😉
Gott sucht sich also einen Mann, der sehr grosszügig zu sein scheint, obwohl er massig mit Wohlstand ausgestattet war. Gott sucht sich einen Menschen über den ganz wenige Dinge stehen, aber diese scheinen sehr sehr zentral zu sein und eines davon ist, dass er sehr grosszügig war und seine Finanzen auch für andere zu investieren schien.

Erstaunlich, wirklich sehr erstaunlich…

Weiter steht über Kornelius, dass er allezeit zu Gott betete oder in der NGÜ steht, dass er regelmässig und treu zu Gott betete.

Wie kommt es, dass dieser Mann mit viel Verantwortung und einer hohen Position sich regelmässig Zeit nahm um zu beten und Almosen zu geben, also sich um andere ärmere Leute zu kümmern? Er hatte doch wohl ganz wichtige andere Aufgaben? Luther würde es so sagen: Ich habe heute viel zu tun, also habe ich viel zu beten.
Kornelius konnte sich als Hauptmann sicherlich so einiges in seiner Freizeit leisten, was bei anderen gar nie finanziell möglich ist, obwohl sie auf demselben Fleckchen Erde in Israel wohnten. Ich denke auch nicht, dass er nie ein römisches Bad 😉 oder so genoss und das ist auch nicht was Schlechtes, aber was ihn auszeichnete war definitiv was anderes, als sein Konsumverhalten, denn der Engel der ihm nachmittags um drei Uhr begegnete sagte folgendes zu ihm:

Er aber sah ihn gespannt an und wurde von Furcht erfüllt und sagte: Was ist, Herr? Er sprach aber zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgestiegen zum Gedächtnis vor Gott. Apg 10.4

Gott hat in Kornelius einen Mann gefunden, der ein weiches Herz hatte und bei dem wollte er anfangen mit dem Evangelium (bedeutet ja Gute Nachricht). Er wollte bei jemandem anfangen, der seine Prioritäten nicht auf sich selbst bezogen, gesetzt hatte, sondern auf ihn, obwohl er kein Jude war.

Ich glaube wir alle in der Schweiz sind Leute, die viel Zeit und viel Geld haben, viel viel mehr als der Rest der Welt, aber wie setzen wir es ein, frage ich mich selbst? Sind wir zufrieden mit dem was wir haben und freuen uns, dass genau Gott uns viel mehr anvertraut hat als den anderen 90% der Welt? Leben wir auch so, dass die Menschen um uns herum sehen, dass der Vater im Himmel zu uns Schweizern besonders grosszügig war im Bereich der Finanzen, der Ausbildung und der Zeit? Reflektieren wir unseren grosszügigen Vater im Alltag?

Ist es nicht so, dass die Reichen, nicht die sind, die für sich viel sparen, sondern die die viel investieren? Oder um es in den Worten von Christoph Leu zu sagen: Du musst das Geld nicht hinten rechts oder auf einer Schweizer Bank lassen, weil da ist Geld tot. Investiere es in Menschen und es wird lebendig.

Liebe Segensgrüsse und freudiges Investieren im 2016

Josua

PS:
Weitere Impulse. ICF München, 2 Predigten von Tobias Teichen

1. Weitergeben: https://www.youtube.com/watch?v=CEVm3oRfDIg oder Audio http://www.icf-audiopodcast.de/podcast/files/2015_11_08_next_step_weitergeben_tobias_teichen.mp3
2. Der Wohlstandstest: https://www.youtube.com/watch?v=rKoIXlhrTIQ oder Audio http://www.icf-audiopodcast.de/podcast/files/2015_03_01_from_dream_to_destiny_der_wohlstandstest_tobias_teichen.mp3

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