Explo 15 – „fresh faith“

Explo – Die Konferenz für frischen Glauben. Explo steht für eine „geistliche EXPLOsion“, die Bewegungen auslöst und Christen in ihrem Glauben wie auch Kirchen in ihrer lokalen Tätigkeit herausfordert, unterstützt und inspiriert. An der Explo 15 feierten über 6‘500 Christen aus unterschiedlichen Kirchen gemeinsam ihren himmlischen Vater. Als Gruppe einer Kirche, als ganze Familie, oder zusammen mit Freunden – ganz egal: Alle wurden zugerüstet, einen frischen und mutigen Glauben im Alltag zu entdecken und zu leben

EGW Jugend war auch dabei:

Evelyne
„Die Explo war echte Einheit in Vielfalt!
Menschen aus div. Generationen und Kirchen preisten und erlebten den gleichen Gott! Viele Vorurteile gegenüber anderen Kirchen wurden gesprengt-als Einheit dürfen wir unseren „fresh faith“ in die Welt hinauatragen.“

Melanie
„Aus verschiedensten Gemeinden – Jung und alt – es hat mich fasziniert das wir alle zusammen unseren Gott anbeten konnten und uns zusammen neu orientierten einen frischen, Geist inspirierten und wageMUTigen Glauben zu leben.“

Explo

Auch wir waren aus verschiedensten Jüngerschaftsschulen mit dabei.

Evelyne (Factory)
Melanie (Go4it)
Stefan (Aussendungshaus)

 

Kornelius hört das Evangelium und was das mit uns Schweizern zu tun hat

Es stimmt ja schon, an Weihnachten kam Jesus zur Welt, aber Jesus kam zuerst mal für sein Volk Israel (Joh 4.22) und während seinen Lebzeiten blieb dies auch so. Irgendwann hat Gott entschieden, dass er auch uns Nichtjuden (Röm 10.11) die Versöhnung durch Jesus anbietet (Röm 5.10). Einige sehr bekannte Bibelstellen wie Johannes 3.16 und der Missionsbefehl weisen schon auf die Erreichung der ganzen Welt hin, aber von der Idee zur Umsetzung hat es doch noch ein wenig gedauert.

Heute beim Bibellesen hat diese Geschichte von Kornelius zu mir gesprochen. In dieser Geschichte können wir lesen wie Gott es umgesetzt hat, das Evangelium auch zu Nichtjuden zu bringen.
Und ich habe mich gefragt, warum Gott Kornelius den römischen Hauptmann gewählt hat?

Apostelgeschichte 10
1 Ein Mann aber in Cäsarea mit Namen Kornelius – ein Hauptmann von der sogenannten Italischen Schar,
2 fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete.

Kornelius war sicherlich so was wie der Schweizer unter der damaligen Gesellschaft. Gut organisiert, eine top Ausbildung und er war ganz sicher bei den wohlhabendsten 10% der Bevölkerung anzusiedeln.

Hier ist also ein reicher (ja, ich sage dem mal so) militärischer Hauptmann, der gottesfürchtig und sehr grosszügig beschrieben wurde und Gott suchte im Gebet!

Nun ja, wieso hat sich Gott wohl diesen Menschen gesucht, um seine Mission zu starten?

Weil er einflussreich war, durch seine militärische Position? Ich glaube kaum.
Weil er viel Geld hatte und dadurch viel in die Wege leiten konnte? Ich denke auch nicht.
Weil er gut organisieren konnte? Eher nicht.

Es bleibt nur, uns in Vermutungen zu verstricken und doch hat diese Geschichte zu mir gesprochen.

Wie Kornelius auch, sind wir Schweizer absolut privilegiert. Bei uns ist es für praktisch fast jeden möglich eine weltweite TOP Ausbildung zu erhalten. Nun ja, das ist ja schon viel, aber nehmen wir einen Studenten in Amerika, er muss pro Jahr z.B. ca. zwischen 30- bis 40tausend Franken in die Hand nehmen, um sein Studium zu finanzieren. Falls er ein Schweizer wäre und hier dasselbe studieren würde, käme er auf einige paar hundert Franken Studiengebühren pro Jahr, evtl. auch einen vierstelligen Betrag. Weiter kommt dazu, dass 97% dann nach der Ausbildung auch einen Job finden werden, ein absoluter Spitzenwert.

Oder nehmen wir das Modell der Berufslehre. Es ist so ziemlich einzigartig, dass man in vier Jahren ganz praktisch ein Handwerk lernen kann und danach weltweit zu den absoluten Top Handwerkern gehört. Dabei verdient man noch so einiges, so wie mir scheint genug, um wie Studenten auch, in der Welt rum zu jeten und sonst so einige schöne Gadgets mit sich zu tragen 😉

Wir sind also absolut privilegiert und ich habe jetzt mal auf die Ausbildung und Job angesprochen. Aber schauen wir uns noch einen anderen Bereich an.

Lukas (ihr müsst selbst herausfinden, welcher ;-)) hat mich mal gefragt: Hey Josua, wenn du 2000 pro Monat verdienst, wieviel brauchst du für dich? Dieser Frage folgte sogleich die nächste und die lautete so: Wenn du jetzt 4500 verdienst, brauchst du plötzlich automatisch viel mehr für dich?

Diese Frage gab mir zu denken… Wieso, wenn man mehr verdient, einfach viel mehr für sich ausgeben? Und dies wird besonders zu einer der zentralen Fragen, wenn man von der Ausbildung in der Wirtschaft angekommen ist und einen etwas höheren Lohn hat.

Was hat das mit Kornelius und mit mir zu tun? Mehr als mir wohl lieb ist 😉
Gott sucht sich also einen Mann, der sehr grosszügig zu sein scheint, obwohl er massig mit Wohlstand ausgestattet war. Gott sucht sich einen Menschen über den ganz wenige Dinge stehen, aber diese scheinen sehr sehr zentral zu sein und eines davon ist, dass er sehr grosszügig war und seine Finanzen auch für andere zu investieren schien.

Erstaunlich, wirklich sehr erstaunlich…

Weiter steht über Kornelius, dass er allezeit zu Gott betete oder in der NGÜ steht, dass er regelmässig und treu zu Gott betete.

Wie kommt es, dass dieser Mann mit viel Verantwortung und einer hohen Position sich regelmässig Zeit nahm um zu beten und Almosen zu geben, also sich um andere ärmere Leute zu kümmern? Er hatte doch wohl ganz wichtige andere Aufgaben? Luther würde es so sagen: Ich habe heute viel zu tun, also habe ich viel zu beten.
Kornelius konnte sich als Hauptmann sicherlich so einiges in seiner Freizeit leisten, was bei anderen gar nie finanziell möglich ist, obwohl sie auf demselben Fleckchen Erde in Israel wohnten. Ich denke auch nicht, dass er nie ein römisches Bad 😉 oder so genoss und das ist auch nicht was Schlechtes, aber was ihn auszeichnete war definitiv was anderes, als sein Konsumverhalten, denn der Engel der ihm nachmittags um drei Uhr begegnete sagte folgendes zu ihm:

Er aber sah ihn gespannt an und wurde von Furcht erfüllt und sagte: Was ist, Herr? Er sprach aber zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgestiegen zum Gedächtnis vor Gott. Apg 10.4

Gott hat in Kornelius einen Mann gefunden, der ein weiches Herz hatte und bei dem wollte er anfangen mit dem Evangelium (bedeutet ja Gute Nachricht). Er wollte bei jemandem anfangen, der seine Prioritäten nicht auf sich selbst bezogen, gesetzt hatte, sondern auf ihn, obwohl er kein Jude war.

Ich glaube wir alle in der Schweiz sind Leute, die viel Zeit und viel Geld haben, viel viel mehr als der Rest der Welt, aber wie setzen wir es ein, frage ich mich selbst? Sind wir zufrieden mit dem was wir haben und freuen uns, dass genau Gott uns viel mehr anvertraut hat als den anderen 90% der Welt? Leben wir auch so, dass die Menschen um uns herum sehen, dass der Vater im Himmel zu uns Schweizern besonders grosszügig war im Bereich der Finanzen, der Ausbildung und der Zeit? Reflektieren wir unseren grosszügigen Vater im Alltag?

Ist es nicht so, dass die Reichen, nicht die sind, die für sich viel sparen, sondern die die viel investieren? Oder um es in den Worten von Christoph Leu zu sagen: Du musst das Geld nicht hinten rechts oder auf einer Schweizer Bank lassen, weil da ist Geld tot. Investiere es in Menschen und es wird lebendig.

Liebe Segensgrüsse und freudiges Investieren im 2016

Josua

PS:
Weitere Impulse. ICF München, 2 Predigten von Tobias Teichen

1. Weitergeben: https://www.youtube.com/watch?v=CEVm3oRfDIg oder Audio http://www.icf-audiopodcast.de/podcast/files/2015_11_08_next_step_weitergeben_tobias_teichen.mp3
2. Der Wohlstandstest: https://www.youtube.com/watch?v=rKoIXlhrTIQ oder Audio http://www.icf-audiopodcast.de/podcast/files/2015_03_01_from_dream_to_destiny_der_wohlstandstest_tobias_teichen.mp3

Mirjam in der MC in Kanada

vjmbmö.Anfangs September letzten Jahres begann ich in Kanada in einer Jüngerschtafts-Schule namens Master’s Commission (kurz: MC). Masters Commission ist ein 10 Monate langes Programm, in welchem wir an unserer Beziehung mit Gott und unserem Charakter arbeiteten, aber auch lernten was Leiterschaft und Dienerschafft heißt.

Ich bin nun seit Anfangs Juni wieder in der Schweiz und es ist schwer alles zu beschreiben, was ich in Kanada erlebt habe. Ich möchte jedoch etwas weitergeben von dem, was mir im letzten Jahr wichtig geworden ist. Die meisten die mich kennen wissen, dass ich in der Schulkooperative, einer christlichen Privatschule, aufgewachsen bin. Die Schulkooperative gehört zu der Landeskirchlichen Gemeinschaft Jahu, eine Kirche in der es auch ein MC-Programm gibt. In meinen 8 Schuljahren war ich also die ganze Zeit von MC’s umgeben. Jedes mal wenn ich ein MC-Studenten gesehen habe, dachte ich, wie cool diese Leute sind und wie erfolgreich sie sind in dem was sie tun. Auch einige junge Leute vom GadJ gingen durch diese Programm und als sie zurück kamen sah ich, wie viel Lebensfreude, Hoffnung, Zuversicht und Ausgeglichenheit sie haben und ausstrahlen. Ich sah auch, dass ihr Glaube gefestigt ist und dass sie voller Leidenschaft und Feuer für Gott sind. Sie helfen engagiert in der Gemeinde, sie sind erfolgreich in dem was sie tun und ihr Leben scheint beinahe perfekt zu sein. Dies ist zumindest was ich dachte. Und Es ist auch das, was ich für mich und mein Leben wollte.

Ich ging also nach Kanada mit den Erwartungen, dass ich mich verändere und wenn ich zurück komme bin ich diese junge Frau, die Erfolg hat in dem was sie tut, die von anderen bewundert wird und die Feuer und Flamme für Jesus ist. Einige von diesen Erwartungen sind auch gar nicht schlecht und ich veränderte mich und bin mich immer noch am verändern. Aber es ist überhaupt nicht wie ich es erwartet habe. Veränderung, von außen gesehen, sieht immer sehr einfach aus. Vor allem wenn man den Prozess dahinter nicht sieht, könnte man meinen, dass diese Person sich quasi über Nacht verändert hat. Und dass war genau das, was ich über Master’s Commission -und die Leute die durch das Programm gingen- gedacht hatte. Ich dachte man geht in die MC und am Ende kommt man heraus und ist verändert in einer Art und Weise die niemand richtig beschrieben kann. Ein bisschen wie eine Geschirrspülmaschine. Schmutziges Geschirr wird hinein gestellt und nach einmal durchlaufen kommt es ganz sauber hinaus, was in der Maschine passiert weiß jedoch niemand so genau. Ich hatte also all diese Erwartungen und dachte ich werde irgendwie zu einem anderen Menschen über Nacht. Ich dachte nach meinem MC Jahr hab ich alles zusammen was ich brauche fürs Leben und mein Leben startet dann so richtig. Offensichtlich ist das nicht so.

Ich hatte das Gefühl ich müsste mich sofort und auf der stelle verändern und falls nicht, dann würde ich versagen. Ich hatte Angst vor Gleichgültigkeit meinerseits und zu wenig zeit um mich genug zu verändern. Ich hatte Angst nicht genug zu lernen und gleichzeitig hatte ich Angst Fehler zu machen. Das Problem ist, ich kann nicht lernen ohne Fehler zu machen.

Ich wollte mich selbst von außen nach innen verändern, anstatt von innen nah außen. Das heißt, ich wollte perfekt erscheinen und ja keinen Fehler machen und dabei hoffte ich, dass ich auch innerlich zu der Person werde, die ich nach außen allen zeigte. Zugeben, dass ich nicht alles weiß oder kann und dass auch ich am lernen bin, war eine Herausforderung. Anderen meine schwächen zu zeigen war und ist hart. Aber wie kann ein Doktor einen gebrochenen Arm reparieren wenn ich nicht einmal zugebe dass er gebrochen ist?

Da ich Angst hatte mich nicht schnell genug zu verändern, begann ich mich zur Veränderung zu zwingen. Ich erkannte nicht, dass es Zeit braucht. Es ist ein Prozess den ich weder erzwingen noch beschleunigen kann. Im 2. Korinther 3:18 steht:
Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.

Was mir auffiel in diesem Vers ist, dass wir verändert werden durch den Heiligen Geist. Die Veränderung an sich ist nicht mein Job. Was ich aber tun kann ist bereit zu sein, mich zu Verändern und mich und mein Herz von Gott, durch den Heiligen Geist, transformieren zu lassen.

Und Gott ist treu! Er transformierte mich und tut es immer noch. Er zeigt mir, wann ich falsch liege und wie ich mich verbessern kann. Nicht auf eine harsche aber auf eine liebende, sanfte Weise. Er erinnert mich was es heißt zu dienen oder meine Mitmenschen zu lieben. Zum Beispiel wenn ich etwas mit einer schlechten Haltung mache und ich mich an ein Teaching über Herzenshaltung erinnere und dass ich mich entscheiden kann eine gute Haltung zu haben. Oder wen mich jemand konfrontiert oder korrigiert. Es sind diese Momente in denen ich mich entscheiden muss was ich damit mache. Ignoriere ich diese leise stimme in meinem Hinterkopf einfach oder lasse ich den Heiligen Geist in mir arbeiten? Ich sage ja nicht dass es einfach ist, aber es lohnt sich.

Um zurück zu meiner Doktors Analogie zu gehen: ein Doktor kann meine Wunden nur behandeln, wenn ich zugebe dass ich überhaupt Wunden habe und wenn ich bereit bin ihn sie behandeln zu lassen. Von diesem Moment an ist es meine Aufgabe still zu halten und ihn seine Arbeit tun zu lassen ohne einen Rückzieher zu machen. Und das ist genau das, was ich am lernen bin. Ich lerne Gott mein Leben und meine Verletzungen anzuvertrauen. Nun möchte ich mich nicht länger selbst verändern sondern mein Herz von innen nach außen durch den Heiligen Geist verändern lassen. Das heißt nicht, das ich mich zurück lehne und nichts mehr mache. Es heißt, dass ich mich vom Heiligen Geist überführen lasse. Es heißt, dass ich ihn mein Herz und meine Gedanken verändern lasse. Und dass ich ihn mir eine höhere Perspektive zeigen lasse, eine göttliche Perspektive. Die Veränderung meiner Taten kommt nach der Transformation meines Herzens und ist eine natürliche Folge davon.

Mit der Veränderung meines Herzens kommt auch die Veränderung meiner Motive. Der Fokus meiner Motive wechselt von mir zu anderen. Ich wollte in die MC gehen um ein besserer Mensch zu werden, damit ich Erfolgt im Leben habe. Meine Motivation sind jetzt die Anderen. Ich möchte mich ändern, nicht nur für mich, aber um anderen zu dienen. Ich weiß nicht ob ich je eine Ehefrau und Mutter sein werde, aber wenn, dann möchte ich die beste Ehefrau und Mutter sein die ich sein kann. Und selbst wenn ich nie heirate möchte ich die beste Freundin, Angestellt, Leiterin, Tochter und Schwester sein, die ich sein kann. Ich möchte die beste Version meiner selbst sein damit andere sehen können was Gott in meinem Leben getan hat. Ich möchte mich ändern damit andere nicht durch das selbe hindurch müssen wie ich und damit ich denen, die durch das selbe hindurch müssen, eine Hilfe sein kann. In dem Moment in dem mein Fokus weg von mir und hin zu den Anderen wandert, weiß ich, dass es sich lohnt. Jede Veränderung zum Besseren und jeder Prozess durch den ich ging, gehe und gehen werde ist es mir so was von Wert.

Dies alles mag jetzt tönen als hätte ich jetzt alles verstanden und als würde ich jeden Tag voll und ganz so leben wie Gott es gefällt. Leider ist das nicht so. Ich bin immer noch am lernen und mich am verändern. Ich mache immer noch Fehler und werde immer Fehler machen. Es ist jedoch ein täglicher Entscheid, Gott zu vertrauen und mein leben mehr für Ihn und andere zu leben und weniger für mich. Ich bin immer noch am lernen Gott zu vertrauen mit dem was er tut. Es ist nicht immer einfach, doch ich nehme ein Schritt nach dem anderen, mit dem Blick auf das Ziel gerichtet. Ich weiß jetzt auch, dass es nicht mit dem letzten Tag der MC geendet hat – es ist ein lebenslanges Abenteuer!

Mirjam

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Ewigi Liebi – voll Treue und Frieden

Christsein heißt, Teil der Geschichte Gottes zu werden. Hier in Biel, und anders wo.

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Auch ich wurde Teil davon. Als wir vor vier Jahren nach Biel kamen, empfingen meine Frau Nelli und ich diesen Vers: „Siehe, ich verschaffe ihr Linderung und Heilung, und ich will sie heilen und ihnen eine Fülle von Frieden und Treue offenbaren“ (Jer 33,6). Das Gute daran ist: Gott will. Er will heilen. Das ist Part seiner Mission und fordert uns heraus, ein umfassendes Verständnis von Heil zu verinnerlichen. Ja, Heilsaneignung heißt: glauben. Heil von Gottes Seite her heißt auch: Linderung von Schmerzen. Und Heil von Gottes Seite her heißt: Eine Fülle von Frieden und Treue!

Die Gute Nachricht als Ermutigung gleich zu Beginn: Gottes Liebe ist heute noch genau dieselbe wie damals. Er liebt Männer und Frauen mit leidenschaftlicher Liebe. Es ist eine Liebe, die seinem Wesen entspringt. Denn Gott ist Liebe. Es ist seine Identität. Und diese Liebe kommt darin zum Ausdruck, dass er ein dreieiniger Gott ist, Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Ich versuche mir das immer wieder vorzustellen, diese Dreieinigkeit. Der Vater liebt den Sohn, der Sohn liebt den Geist, der Geist liebt den Vater. Der Geist ehrt den Sohn und umgekehrt, eine erfüllende, lebenssprudelnde Gegenwart von Licht, Kraft und Kreativität. Und sie schufen diese Erde. Als Ausdruck dieser Inspiration und Schöpferkraft. Stellt euch diesen Dialog einmal vor. Der Vater: „He, wollen wir Menschen machen, ein Wesen, das uns ähnlich ist?“ Der Sohn: „Wow, das ist eine gute Idee!“ „Ja, eh, lass uns Menschen schaffen nach unserem Bilde.“ Der Geist: „Machen wir.“ Und so machte Gott sich ein Gegenüber, das Teil haben und Empfänger dieser göttlichen Liebe sein sollte.

Wir wissen, wie die Geschichte weitergeht. Eine wunderbare Welt entstand. Eine Story, aber auch geprägt ist vom Missbrauch der Freiheit. Von Entscheidungen, die dieser von Gott geschaffene Mensch fällte. Von den Mächten des Bösen, die existieren, von der Kooperation des Menschen mit dem Bösen. Es ist eine Geschichte, die die Geschicke dieses Planeten prägte. Aus Gottes Perspektive ist es die Geschichte einer Mission. Dies wird auf den ersten Seiten der Bibel erkennbar. Er wollte die Mächte des Bösen zu zerschlagen und dem Menschen die verlorene Gemeinschaft mit ihm wiedergeben. Nochmals ein möglicher Dialog der Dreieinigkeit: „Upps. Das ging ein wohl schief …“ Der Vater: „Ich habe da eine Idee.“ Der Geist: „Machen wir.“ Und den Rest kennen wir. Gott sandte seinen Sohn. Weihnachten. Karfreitag. Ostern. Auferstehung. Pfingsten. Das heißt, Teilhaber werden und sein an dieser großen Geschichte Gottes.

IMG_6305In diesem Prozess des Heilwerdens stehen wir hier in dieser Stadt als Kirchen. Zweisprachig, vielsprachig; mit multikulturellen Migrationskirchen. Eine Herausforderung, hier Einheit zu schaffen. Schwierig, und möglich! Weil wir Partner sind dieses göttlichen Liebeswillens – einer Liebe, die herunterkommt, sich verschenkt und das Unmögliche möglich macht. Indem wir erkennen: „Wir können es uns nicht mehr leisten, das sich eine einzelne Gemeinschaften auf Kosten anderer profiliert.“

So gleicht das Miteinander der Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften in dieser Stadt – als Generationen – einem gespannten Wahrnehmen dessen, was Gott mitten unter uns und mitten in dieser Stadt bereits am heilen ist. „Siehe, ich verschaffe ihr Linderung und Heilung, und ich will sie heilen und ihnen eine Fülle von Frieden und Treue offenbaren.“

Das erwarten wir und wollen wir leben.

Phil

Aus dem Leben: Saskia

Ich habe in letzter Zeit oft Gott erlebt. Ich habe ihn gespürt. Und gehört, erlebt und alles Mögliche. Nach meiner Bekehrung vor ungefähr 2 Jahren hatte ich immer Angst, dass mir das nie passieren würde. Aber ich habe mich gewaltig getäuscht. Ich wohne auch in der Molzgasse Community. Ich bin vor einem guten halben Jahr hier eingezogen. Seit ich von meinem nicht christlichen Umfeld weg bin, habe ich das Gefühl, dass Gott viel besser wirken kann. Ich könnte euch seitenlange Geschichten darüber erzählen, wie er gewirkt hat, aber ich bleibe bei den für mich wichtigsten Erlebnissen.

Es sind Dinge passiert, die ich mir nie hätte vorstellen können. Dazu möchte ich euch etwas erzählen. Ich bin ein Scheidungskind – leider. Und ich habe lange gedacht, dass ich mich nie damit abfinden könnte. Als ich 9 Jahre alt war, haben sich meine Eltern getrennt. Als ich 10 war, hatte meine Mutter bereits einen neuen Freund und als ich 12 Jahre alt war, hatte auch mein Vater eine neue Freundin. Ich habe mich geweigert, jedes zweite Wochenende zu meinem Vater zu gehen, als ich genug alt war. Also als ich 12 war. Jetzt ist mir bewusst, wie sehr ich meinen Vater damit verletzt habe. Nur damals war es mir nicht bewusst. Ich habe also aufgehört, zu ihm zu gehen und habe ihn bis ich 19 wurde nur etwa alle 2-3 Monate einmal gesehen oder mit ihm telefoniert. Als ich ins EGW kam, habe ich angefangen, dafür zu beten, dass unsere Beziehung wieder besser wird. Meine Schwester hat mehrmals mit ihm geredet, gebracht hat es aber doch nichts. Kurz nachdem ich eingezogen bin, habe ich ebenfalls mit meinem Vater darüber geredet, wie ich mich fühle und dass er und seine Familie mich verletzt haben. Wir verstehen uns seither wieder viel besser. Und ich bin mir sicher, dass es Gott war, der mir geholfen hat, meinen Vater zu erreichen. Wenn jemand mir vor 5 Jahren gesagt hätte, dass ich jemals wieder so gut mit ihm auskommen würde, hätte ich ihn oder sie wohl ausgelacht.

Aber auch die anderen von der Seite meines Vaters haben es mir nicht leicht gemacht. Meine Tante und ihr Freund, der eigentlich mein Götti sein sollte, wollten mich nicht mehr in ihrer Familie, weil ich bei meiner Mutter geblieben bin. Als ich 2 Jahre später bei ihnen auf dem Teppich stand, wussten sie nicht mehr, wer ich bin. Sie haben mich einfach nicht erkannt. Das hat mich damals sehr verletzt. Jetzt bin ich gerade daran, mit ihnen wieder einen guten, familiären Kontakt aufzubauen.
Lange haben mich die Wut und der Schmerz ihnen gegenüber davon abgehalten, ihnen zu vergeben.

Vor einem guten Monat war ich in der Kapelle oben, von der Community. Ich habe eine Stimme gehört, die mir gesagt hat, ich soll mich auf die Dachterrasse legen. Das habe ich getan. Und ich habe mich gefühlt, als würden mir all diese Schmerzen weggewaschen werden. Seither weiss ich jeden Tag wieder, dass ich ihnen vergeben habe und dass ich geheilt bin von den Schmerzen der Vergangenheit. Es fühlt sich so unglaublich gut an.

Klar habe ich auch jetzt immer noch Tage, die von schlechter Laune getrübt sind. Aber dann sind es nicht innerliche Schmerzen, es ist einfach nur eine schlechte Laune. Ich habe noch nie einen solchen inneren Frieden verspürt wie seither und ich war auch noch nie so glücklich, wie ich es jetzt bin. Ich habe das Gefühl, nichts mehr kann mir etwas anhaben. Denn ich habe meinen Weg zu Gott gefunden und er tut unglaubliches in meinem Leben. Ich arbeite immer noch an den Beziehung zu meiner Familie, aber mit viel mehr Energie und mit viel mehr Erfolg als vor der inneren Heilung. Danke Gott, du bist unglaublich!

4818_1116319800020_1587743406_260292_7336997_nIch möchte dich ermutigen. Falls du etwas hast, was dir immer noch weh tut, lege es Gott hin. Er wird dir deinen Schmerz fortwaschen. Manchmal geht der Prozess etwas länger, manchmal geht es schnell. Aber er kann dich heilen. Und er wird dich heilen und dir einen unglaublichen Frieden und eine unglaubliche Freude aufs Herz legen!

Saskia

Live & Act – meine Eindrücke

Information zum Text: Alle Namen von Personen, die nicht von unserem Team sind, wurden geändert.

Aufstellen & eine Begegnung vor dem Start

Dienstagmorgen, 10:00. Es geht los. Wir stellten auf dem Robert-Walser-Platz Tische und Bänke auf und entluden den Grill, um am Mittag mit randständigen Personen Gemeinschaft zu pflegen und einen Festschmaus zu verzehren. Kurz nachdem wir um 10:30 Uhr zu dritt etwas früh fertig waren mit Aufstellen, taucht plötzlich Reto auf und beginnt uns auszufragen über uns und, was wir hier so tun. Dabei packt er eines seiner etlichen Biere aus.

Wenig später wechseln wir ins nahe gelegene Kaffee, von welchem wir einen Überblick über das Material haben und wir laden Reto auch auf einen Kaffee ein. Er verneint aber und deutet auf sein Halbliterbier. Immerhin nimmt er die Einladung an, bei uns zu sitzen. Während dieser Stunde lade ich ihn dazu ein, seine Geschichte zu erzählen. Er reagiert prompt mit der Gegenfrage, ob wir was aushalten können? Wir bejahen und er beginnt von einem oft alkoholisierten gewalttätigen Vater zu erzählen, von Missbrauch, von einem trinkenden Chef in der Lehre. Nach der ersten halben Stunde fragen wir ihn, ob wir für ihn beten dürfen, was er aber nicht will. Er hat eine anzügliche Sprache, gewisse intime Details scheinen ihm wichtig zu sein, aber das soll uns nicht weiter stören. Später läuft ein Freund von Phil vorbei, sieht die Bierdose und sagt spöttisch: „Giele, morgens um 11:00 Uhr schon Bier?“. Daraufhin erwidert Reto ihm unverblümt: „Das gehört mir und ist heute schon das Vierte!“ Autsch, jetzt wissen also alle Bescheid. Phil ist später dazu gekommen und bietet ihm erneut Gebet an, doch Reto weicht „gekonnt“ aus. „Schade“, denke ich mir, „mögest du Reto gesegnet sein, es war uns eine Ehre, einen Einblick in dein Leben zu erhalten.“

Wo sind die Eingeladenen?

Als wir starten mit Grillieren, sind auch die anderen fünfzehn Leute aus 3 verschiedenen Jugendgruppen da. Die ersten Grilladen sind schon bereit, während reichlich wenig von unseren eingeladenen Gästen präsent sind. Sie wurden einige Tage vorher von Conan (Leiter vom HIT Sack Projekt) eingeladen. Wir beschliessen sehr schnell in den beiden Zweierteams loszulaufen, um die Einladung zu wiederholen. Erste Station von Conan und mir: Elfenaupark. Doch da ist kein Mensch, oder besser gesagt niemand, der unsere Einladung verstehen würde 😉

Also weiter zum Heuerpark und das sieht schon vielversprechender aus! Als wir zu zweit auftauchen, sind sich unsere Gäste sicher, dass wir Flic sind, also Polizei. Naja, da scheint eine Verwechslung vorzuliegen. Nach einiger Zeit geht dann doch ein freudiges Raunen durch den winzigen Park, auf Franz und Deutsch natürlich, wie sich das gehört für Biel. Conan läuft mit Peter und ich laufe mit Lea vom Park quer durch die Stadt Richtung Bahnhof. Da ernten wir so einige komische Blicke, da unsere Begleiter doch nicht so typische Frisuren und Fortbewegungsstile haben 😉 Ich denke daran, wie Jesus immer wieder solche Blicke „geschossen“ erhielt und sich sogar Vorwürfe anhören musste, warum er mit Randständigen abhängt.

Schlussendlich sind beim Grillfest doch noch ca. 15 Randständige eingetroffen und es geht los mit Gsprächle & Grille. Berührungsängste? Ja, irgendwie schon, aber raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer.  Wir spielen gemeinsam Petang und hören so manche krasse Geschichte.

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Das Lamm ist weg

Da gibt es ganz verschiedene Charakteren, jeder bringt seine Geschichte mit und ist doch tief drin ein wunderbares Geschöpf von Gott, so einfach wäre das. Conan und ich sind mitten am Grillieren und auf die erhabensten Fleischstücke werden bei uns unsichtbare aber hörbare Reservierungen vorgenommen. Lamm scheint sehr sehr hoch im Kurs zu liegen. Obwohl einer sein Lamm schon früh reserviert hat, wird später eine Doppelreservierung vorgenommen. Das Resultat in diesem Fall? Das Lamm wird brüderlich geteilt.

Etwas merkwürdiger verläuft die zweite Auktion. Da wird wieder eine virtuelle mündliche Reservierung vorgenommen, 10 Minuten später taucht ein neuer Gast auf. Conan und ich reden zusammen, als plötzlich Conan mir sagt: „Du Josua, der neue Gast, hat sich das Lamm geschnappt.“ „Was?“ Ui, irgendwie haben wir den Moduswechsel, von Bedienung auf Selbstbedienung verpasst, aber so schnell kann es gehen. Der erste Kandidat, der das Lamm reserviert hatte, macht dem Selbstbediener dann in einer anderen Sprache ziemlich klar, dass für ihn die Cervela gedacht ist. Wir können uns nach dem kurzen Schock dann mit einem Schmunzeln wieder etwas Abkühlen hinter dem Grill und es kommt mir die Geschichte von Tom dem Räuberjungen in den Sinn, als er bei Räubers zuerst „Hamstern“ musste und diese „Ich komme zu kurz“ Mentalität, dann am Königshof mitnimmt und nach und nach lernt dem Vater im Himmel und seinen Versorgungsplänen zu vertrauen.

Selbstgemachter Merci-Kuchen für Mitarbeiter der Stadt Biel

Ein weiterer Teil unser Einsätze war eine einfache Dankeaktion in Biel. Aninna hat köstlichen Kuchen gebacken und wir haben uns vorgenommen, diesen als Dankeschön an Mitarbeiter der Stadt Biel zu verteilen. Wird unsere Aktion wohl richtig verstanden oder werden wir Misstrauen erleben?

Wir werden sehr positiv überrascht. Der Kuchen wird staunend und mit viel Freude angenommen. Erstaunlich wie sich der Velo Ordnungshüter freut und sich wundert, wie ich plötzlich aus dem nichts mit dem Stück Kuchen aufgetaucht bin. Herzlich überrascht finden wir den Kioskmann vor, der fast nicht glaubt, was ihm soeben passiert ist. Weiter geht’s in einen Tatooshop. So schnell wie wir gekommen sind, verschwinden wir wieder (Irgendwie scheint Aninna die ganze Stadt zu kennen, wow) 😉 Nächste Station an der wir zufällig vorbei kommen: Stadtkanzlei und Stadtpräsident. Genau im richtigen Moment betritt ein Mitarbeiter des Stadtpräsidenten ebenfalls das Gebäude und lässt uns per Badge rein. Wir dürfen in den Büros erklären wer wir sind und Danke sagen für ihre wertvolle Arbeit in unserer Stadt. Der Stadtpräsi selbst war leider nicht dort, sonst hätte er auch was abbekommen 😉 Wir erleben eine grosse Offenheit und Freude bei der Polizei, bei der Fremdenpolizei und bei der SIP und sogar auf dem Zivilstandesamt schlüpfen wir 3 Minuten nach einem Hochzeit rein und geben der vorherrschenden Freude noch etwas mehr Pfupf.

Fazit

Menschen erhalten Gesichter und Namen dazu, ihre Geschichten berühren und vielen durften wir ein Stück von der Liebe Gottes weitergeben oder wir durften mit Ihnen beten, sie wertschätzen und ehren. Mögen viele gesegnet werden. Möge Evangelium und Dienst mehr und mehr zusammenkommen. Danke Daddy, du hast uns reich beschenkt, einer von vielen Gründen weiterzuschenken!

Bis gsägnet, Hobbyblogger Josua 😉

Awakening Europe

gvDas Nürnberger Frankenstadium ist üblicherweise mit Tausenden von Fussballfans gefüllt, welche ihre Mannschaften anfeuern. Nicht so am Awakening Europe 2015.
25 000 Menschen aus ganz Europa besetzten die Tribünen. Nicht für Fussball, sondern für den einen wahrhaftigen Gott. Keine Fans, sondern Nachfolger.

Evangelisation und die Erweckung Europas waren die zentralen Themen. Mich haben die verschiedenen Inputs ziemlich berührt und mir wurde wieder einmal mehr bewusst, wie wichtig es ist, das Evangelium unseren Mitmenschen zu erzählen. Hier einige Gedanken, die ich mit euch teilen möchte.

Es ist Zeit, dass Europa die Liebe Jesus erfahren kann. Was braucht es, damit wir Erweckung leben können? Was braucht es, damit deine Mitschüler, deine Arbeitskollegen und deine Nachbaren die wunderbare Nachricht von Jesus erkennen? Es braucht dich und mich. Es braucht Risiko und Vertrauen. Das ist bereits alles, damit deine Mitmenschen gerettet werden können. Verunsicherung ist die einzige Blockade, die uns daran hindert, die gute Botschaft hinauszutragen. Die Frage, wie wir selber dastehen werden, kennt bestimmt jeder von uns. Zu oft denke ich leider so. Wir fürchten uns vor Ablehnung und Abgrenzung. Doch dieses Denken um uns selber, um unser eigenes Ansehen, bedeutet eigentlich, dass wir uns selber mehr lieben als die Menschen um uns herum, die geradeaus in die Hölle zusteuern. Eine radikale, aber wahre Aussage.
Die Blockade der Verunsicherung möchte Gott durchbrechen. Wenn wir ihm vertrauen, nutzt das Gott nicht aus. Gewaltiges wird passieren.

  • Der Heilige Geist wird uns bevollmächtigen Grosses zu tun, es ist derselbe Geist, der auch in Jesus lebt.
    (Römer 8,11)
  • Gottes Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig.
    (2.Korinther 13,4)
  • Wenn du denkst, durch deine Gebete passiert nichts. Im Unsichtbaren geschieht sehr viel. Auch wenn du vielleicht schon hunderte Gebete für Heilung, Bekehrung usw. gesprochen hast, bete trotzdem weiter.
    Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es gerecht ist.
    (Jakobus 5,16)

In Apostelgeschichte 16 steht die Geschichte von Paulus. Er war der erste, der das Evangelium nach Europa (Mazedonien) brachte. Ohne ihn, hätte Europa das Evangelium nicht mitgekriegt. Paulus war sich auch nicht ganz sicher, aber er ist gegangen. Er ging das Risiko ein, bei den Menschen abgelehnt, ja sogar verfolgt und getötet zu werden. Doch er vertraute Gott. Lies doch einmal selber in der Apostelgeschichte nach, was Gott durch Paulus, einen einfach Mann der Gott vertraute, alles bewirkte.
Genauso wie Paulus gebraucht wurde, kann Gott jeden Einzelnen von uns auf eine andere Weise und an einem anderen Ort gebrauchen. Unsere Mitmenschen haben das Anrecht, die Liebe von Jesus zu erfahren. Wir sind Vertreter des höchsten Königs.
Wo auch immer wir hingehen, wir repräsentieren den Himmel. Das beginnt bereits an deinem Arbeitsplatz oder in der Schule.

Mache dich auf und werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker, aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60, 1-2)

Evelyne

Daniela in Niger

Vom September 2014 bis März 2015 machte ich einen Einsatz im westafrikanischen Land Niger. Galmi, so heisst das abgelegene Dorf, wo ich meine 6 Monate verbrachte. Ich arbeitete dort im Labor des Galmi Spitals, dass von Amerikanern geführt wird und wohnte mit noch vielen anderen Missionaren auf dem Spitalgelände!

Obwohl es jetzt doch schon mehr als 3 Monate her ist, seit ich wieder zurück in der Schweiz bin, sind meine Gedanken immer noch dort! Ich möchte euch hier kurz von ein paar Erlebnissen erzählen, die mir bis heute immer noch sehr stark in Erinnerung geblieben sind!

jwnfUnd zwar hatte ich mich dort mit einer Afrikanerin angefreundet, die mich dann an Weihnachten eingeladen hatte, sie und ihre Familie, die in einer weit entfernten Stadt wohnten, eine Woche lang besuchen zu gehen. Ich sagte natürlich sofort zu, da ich schon immer mal selber erleben wollte, wie so eine afrikanische Familie lebte.

Als ich dann dort ankam, war es, als ob ich schon alle bereits jahrelang gekannt hätte. Denn sie begrüssten mich alle sehr herzlich, umarmten mich und gaben mir nur das Beste das sie hatten. Ich fühlte mich wie eine Königin behandelt. Wir waren so gegen 15 Personen in einem kleinen Haus mit 3 Räumen. Während andere zu dritt auf einer Matraze schliefen, musste (!!!) ich alleine auf einer schlafen!

Da die Familie ein Heugümper-Geschäft hatte, half ich ihnen am Tag bei der Zubereitung der Heugümper, die wir dann am Abend auf der Strasse verkauften! Das Geschäft läuft erstaunlich gut, denn dort sind Heugümper sehr beliebt! Da ich sie nicht beleidigen wollte, musste ich wohl oder übel auch welche probieren…Ich muss aber sagen, es ist nicht so schlimm, wie ich anfangs gedacht habe.

Obwohl ich dort eine sehr schöne Zeit hatte, hatte ich dort ein Erlebnis, das mich manchmal immer noch sehr beschäftigt…
Es war am 25.12. um 1 Uhr in der Nacht. Wir haben bereits tief und fest geschlafen, als plötzlich die Mutter meiner Kollegin ins Zimmer hereingestürmt kam und uns anschrie, wir sollen sofort das Haus verlassen! Wir rannten natürlich alle nach draussen (Ich noch mit dem Pyjama und ohne Kopftuch). Und als wir draussen waren, sahen wir ein riesen Feuer in der Nähe unseres Hauses und andauernd hörten wir Explosionen! Da wir nur wenige Kilometer von der nigerianischen Grenze entfernt waren und in der Nähe, wo Boko Harem ihr Unwesen treiben, hatten wir alle nur ein Gedanke… Es wird ein Anschlag auf die Stadt verübt! Wir rannten dann alle sofort los und versuchten uns dann, irgendwo zu verstecken! Die Mutter weinte, denn sie machte sich sorgen, wo sie mich verstecken könnte, da ich dort natürlich sehr auffalle mit meiner weissen Haut und sie sich für mich verantwortlich fühlte. Ich selber fühlte mich, wie in einem Film und hatte natürlich sehr Angst! Zum ersten Mal dachte ich ernsthaft darüber nach, wie es wäre, wenn ich jetzt in dieser Nacht sterben würde. Es war ein sehr komisches Gefühl, irgendwie ein Gefühl der Hilflosigkeit! Denn ich wusste niemand in dieser Stadt, an den ich mich in einem solchen Fall hätte wenden können!

Wir begegneten schliesslich dann einer Frau, die uns dann erzählte, dass wir uns keine Sorgen mehr zu machen brauchten, denn es sind keine Boko Harem in der Stadt. Das Feuer das wir sahen, waren von 6 Boutiquen die brannten, anscheinend wegen einem Kurzschluss und die Explosionen, die wir hörten, waren die Parfums in den Läden!

Ich und die Familie waren so erleichtert als wir das hörten. Wir gingen dann in die Nähe des Feuers und sahen wie sie langsam versuchten es zu löschen. Ich habe sogar gehört, das die Feuerwehr (wenn man sie überhaupt so nennen kann) zuerst nicht kommen wollten, da sie selber auch nicht mehr so viel Wasser hatten, bis sie dann bemerkten, dass das Feuer immer grösser wurde und es gelöscht werden musste!

Wir gingen nach diesem Schock erleichtert wieder nach Hause, aber schlafen konnten wir nicht mehr. So sassen wir lange noch zusammen und haben Gott gedankt, dass es nur einen Fehlalarm war. Wir haben dann noch für die Leute gebetet, bei denen es nicht so gut ausging, wie es jetzt bei uns der Fall war! Wir dachten vor allem an die Menschen in Nigeria, wo die Häuser angezündet und Menschen ermordet werden.

Nur wenige Tage später (nachdem die Sache wegen Charlie Hebdo war) gab es im sonst so ruhigen Niger, viele Anschläge auf Christen. Viele Kirchen und Häuser von Christen wurden angezündet und geplündert! Ich war natürlich sehr geschockt als ich das hörte, nur so wenige Tage nach meinem Erlebnis! Als es dann noch hiess, dass sie auch in Galmi Anschläge geplant hatten, fühlte ich mich gar nicht mehr sicher!
Auch gerade in dieser Zeit machten Boko Harem ihren ersten Anschlag im Niger. Doch trotz all diesen schlimmen Sachen durfte ich, wie schon viele Male zuvor, erleben wie Gott bei mir ist und mich nicht alleine lässt!
Glücklicherweise wurde es dann wieder ruhiger im Land!
Trotz diesen Erlebnissen, war dieser Einsatz das Beste, dass ich je erlebt habe!

Wenn ich heute in die Zeitung schaue und so viele schlimme Sachen lese, die passieren auf dieser Welt, bekomme ich manchmal schon Angst! Vor allem wenn ich sehe, wie der Terrorismus sich jetzt immer wie mehr ausbreitet! Noch dazu habe ich jetzt öfters Träume, wo ich verfolgt werde und am Schluss hält mir ein Terrorist eine Pistole an den Kopf und fragt mich ob ich mich gegen Jesus entscheiden möchte und dafür lebe oder für Jesus aber dafür sterbe… Jetzt würde ich natürlich sofort sagen für Jesus, aber ich muss ehrlich sagen, ich weiss es nicht wie ich mich entscheiden würde, wenn es mal wirklich so wäre!

Ich habe in einem Buch gelesen, dass das Wichtigste um die Angst zu besiegen ist, in einer lebendigen Beziehung zu Gott zu sein! Diese Beziehung hilft uns, an der Gewissheit festzuhalten, dass wir niemals allein sind.
Folgende Bibelverse haben mir auch sehr gegen meine Angst geholfen:

„In der Welt habt ihr Angst: aber seid getrost ich habe die Welt überwunden“
Johannes 16.33

 „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Matthäus 28.18-20

Noch etwas möchte ich los werden… Es wäre schön, wenn wir nicht nur für die verfolgten Christen beten könnten, sondern viel mehr auch für die Terroristen, damit sie endlich zu Besinnung kommen! Ich muss mich immer wieder überwinden, für diese Menschen auch zu beten, denn Gott liebt sie genauso und ich sollte sie eigentlich auch lieben…

Ich wünsche uns allen, dass wir Zeugen auf dieser Erde für die viele Menschen sein können, damit auch sie Jesus in ihr Herz aufnehmen!

Daniela