Gottes Antwort auf erschöpfte Glaubenshelden

Mose und Elia haben auf den zweiten Blick mehr gemeinsam als der erste Blick erahnen lässt oder mir bewusst war. Die zwei waren nicht nur mit Jesus, Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung und sprachen über das, was Jesus in Jerusalem erwarten wird, sondern die zwei haben auch sonst so einiges gemeinsam.

Mose und Elia waren beide Leiter in Israel

Mose war Leiter von vielen, ja sogar von sehr vielen Leuten. (Etwa ein Viertel der Einwohner der Schweiz) Das Volk, welches er leitete war aus der Sklaverei gekommen und ein eigenständiges Volk geworden.

Elia war ein anderer Leitertyp (so würde man zumindest heute sagen). So ziemlich der typische Einzelkämpfer von Leiter (Gibt es das überhaupt? ;-)) Er war der Prophet und hatte nicht so das grosse Los gezogen mit seiner Amtsperiode. Sein Dienstkollege, der König Ahab, war so ziemlich einer der schlimmsten, wenn es um schlechte Leiterschaft, Manipulation und Vorbild ging. Das Wort Gottes würde es wie folgt beschreiben; Er war gut darin,

„den Herrn zum Zorn zu reizen.“ (1.Könige 16.33)

Sowohl Mose und Elia hatten aber von Gott eine Mission zu erfüllen. Beide kamen in ihrer persönlichen Beziehung mit Gott und in ihrer Leiterschaft an einen Punkt, über den ich hier gerne einige Gedanken niederschreiben will.

Beginnen wir mit Mose

Wir steigen ein in seine Geschichte und naja er war nicht in einer komfortablen Situation, denn das Volk hatte soeben zum 5. Mal seit dem Auszug aus Ägypten so richtig gemurrt und das hatte Konsequenzen, die für uns in der heutigen Zeit nicht ganz einfach nachzuvollziehen sind.

4.Mose 11. 1 Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging, da war es böse in den Ohren des HERRN. Und als der HERR es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Rand des Lagers.

Und da war Mose einmal mehr wortwörtlich Feuerwehrmann.

Vers 2 Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu dem HERRN, da legte sich das Feuer.

Nach diesem Ereignis ist es nicht so einleuchtend wieso das Volk wieder murrt. Aber es leuchtet schon mehr ein, warum Mose langsam müde wurde und auch ziemlich frustriert und er klagt Gott sein Leid und sagt nämlich folgendes:

Vers 11 Und Mose sagte zu dem HERRN: Warum hast du an deinem Knecht [so] schlecht gehandelt, und warum habe ich nicht in deinen Augen Gunst gefunden, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst?

Mose ist so zutiefst enttäuscht, dass er noch einen Schritt weiter geht und folgendes sagt:

Vers 15. Und wenn du so mit mir tust, dann bringe mich doch um, wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, damit ich mein Unglück nicht [mehr] ansehen [muß]!

Ob das ein gewaltiger Angriff vom Geist des Todes ist, an einen so genialen Mann Gottes, Leiter und sogar an dem demütigsten Menschen der Erde oder ob Mose einfach ungefiltert bei Gott sich auslässt und etwas stark überreagiert, das wissen wir nicht und darum geht es hier auch nicht. Ich bin gespannt auf die Antwort Gottes und du?

So schnell kommen wir aber nicht zum Punkt, denn vorher fehlt uns noch die Geschichte von Elia

Elia…

Elia hatte einen der grössten Siege überhaupt hinter sich. Nun zu Beginn seines Dienstes war er vor allem im Hintergrund tätig gewesen. Der Mann tauchte sehr sehr plötzlich auf, musste irgend eine markerschütternde Botschaft (z.B.. eine Hungersnot) ankünden und tauchte noch viel schneller wieder ab. Da half selbst ein königlicher Fahndungsbefehl nichts, der Mann war wie weg, einfach von der Bildfläche verschwunden.

Zurück zum Moment des Sieges; erst vor kurzem war Elia mal wieder aufgetaucht, nicht nur kurz, nicht nur um eine einfache sachliche Botschaft weiter zu geben, sondern diesmal gab es ein Spektakel. Der Mann forderte doch alle 450 Baalspriester heraus, ihrem Gott ein Opfer zu bringen, ohne Feuer zu legen. Das Feuer sollte der wahre Gott vom Himmel schenken.

Nicht nur, dass diese Priester ihm zahlenmäßig ganz deutlich überlegen waren, nein immerhin waren es Angestellte des Königs, also konfrontierte er die gesamte staatliche Religion mit seiner Einladung zum Showopfern. Und Elia trat mit so viel Gottvertrauen und auch ein wenig Zynismus (Ich glaube euer Gott ist auf Reisen oder er musste mal pinkeln) auf, dass er einem ganzen Volk zeigte, dass sein und auch ihr Gott lebt und mit Feuer antwortet.

Nach diesem Sieg handelte er sich aber gewaltig „Lämpe“ ein. Die Frau des Königs versprach ihm ein genau terminiertes Ende und gab ihm 24 Stunden bis zu seinem sicheren Tod.

Und Elia bekam es mit der Angst zu tun und floh in die Wüste, aber lesen wir doch selbst….

1.Könige 19.4 Er selbst aber ging in die Wüste eine Tagereise weit und kam und ließ sich unter einem einzelnen Ginsterstrauch nieder. Da wünschte er sich, sterben zu können, und sagte: Es ist genug. Nun, HERR, nimm mein Leben hin! Denn ich bin nicht besser als meine Väter.

Auch Elia hat also ganz strube Gedanken und das Letzte was ich sagen möchte, ist, dass es gut oder normal sei solche Gedanken zu haben, als Leiter und Nachfolger von Jesus.

Nein, mich interessiert die menschliche Reaktion „nid drhufe“, sondern die göttliche Intervention auf menschliche Müdigkeit, auf nachvollziehbare Enttäuschung und auf widrige Umstände.

Bereit für Gottes Antwort?

Ok, let’s fätz, staunen wir doch über seine Antwort an zwei Männer, die in der Bibel als besondere Freunde Gottes erwähnt sind.

Gott sagt zu Mose folgendes, ich zitiere aus 3.Mose 11, Vers 16 und 17

Und der HERR sprach zu Mose: Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten Israels, von denen du erkannt hast, daß sie Älteste des Volkes und seine Aufseher sind, und führe sie zu dem Zelt der Begegnung, daß sie sich dort mit dir [zusammen] aufstellen! Und ich werde herabkommen und dort mit dir reden, und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, damit sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht [mehr] allein tragen mußt.

Und was sagt er Elia?

Vers 15 im ersten Buch der Könige, Kapitel 19

Da sprach der HERR zu ihm:Geh, kehre auf deinem Weg durch die Wüste zurück [und geh] nach Damaskus! Und wenn du [dort] angekommen bist, dann salbe Hasael zum König über Aram! Und Jehu, den Sohn des Nimschi, sollst du zum König über Israel salben; und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel- Mehola, sollst du zum Propheten an deiner Stelle salben

Gott sagt zu beiden, dass sie Leute befähigen sollen, sie einsetzen sollen. Das Einsetzen und Begleiten war der Teil, den Mose und Elia selbst vornehmen mussten. Aber Gott lässt die zwei nicht einfach mit einem neuen Auftrag (nämlich Leute einzusetzen) alleine, sondern bei beiden Geschichten wird beim Weiterlesen deutlich, dass Gott seinen Heiligen Geist auf die eingesetzten Leute gab und sie somit erst richtig befähigte, den erschöpften Hauptleiter zu unterstützen.

Und du? Auch schon mal müde geworden? Auch schon mal im Eifer vergessen, wer der grosse wunderbare König ist, der dich beauftragt hat und dass du nicht alleine bist, sondern Gott ganz gewiss seine Treue und Macht an dir erweisen will und wird? Auch schon mal alles andere als lebenssprudelnde Gedanken gehabt oder Gedanken des Aufgebens? Kopf hoch, Gott ist treu, du wirst getragen werden, seine Verheissung wird nicht aufhören.

Ich segne dich mit Hebräer 10. 35 und 36

Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal reich belohnt werden.
Ja, was ihr nötig habt, ist Standhaftigkeit. Denn wenn ihr unbeirrt Gottes Willen tut, werdet ihr einmal erhalten, was er euch zugesagt hat.

Gott sägne di

Josua

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