Aus dem Leben: Saskia

Ich habe in letzter Zeit oft Gott erlebt. Ich habe ihn gespürt. Und gehört, erlebt und alles Mögliche. Nach meiner Bekehrung vor ungefähr 2 Jahren hatte ich immer Angst, dass mir das nie passieren würde. Aber ich habe mich gewaltig getäuscht. Ich wohne auch in der Molzgasse Community. Ich bin vor einem guten halben Jahr hier eingezogen. Seit ich von meinem nicht christlichen Umfeld weg bin, habe ich das Gefühl, dass Gott viel besser wirken kann. Ich könnte euch seitenlange Geschichten darüber erzählen, wie er gewirkt hat, aber ich bleibe bei den für mich wichtigsten Erlebnissen.

Es sind Dinge passiert, die ich mir nie hätte vorstellen können. Dazu möchte ich euch etwas erzählen. Ich bin ein Scheidungskind – leider. Und ich habe lange gedacht, dass ich mich nie damit abfinden könnte. Als ich 9 Jahre alt war, haben sich meine Eltern getrennt. Als ich 10 war, hatte meine Mutter bereits einen neuen Freund und als ich 12 Jahre alt war, hatte auch mein Vater eine neue Freundin. Ich habe mich geweigert, jedes zweite Wochenende zu meinem Vater zu gehen, als ich genug alt war. Also als ich 12 war. Jetzt ist mir bewusst, wie sehr ich meinen Vater damit verletzt habe. Nur damals war es mir nicht bewusst. Ich habe also aufgehört, zu ihm zu gehen und habe ihn bis ich 19 wurde nur etwa alle 2-3 Monate einmal gesehen oder mit ihm telefoniert. Als ich ins EGW kam, habe ich angefangen, dafür zu beten, dass unsere Beziehung wieder besser wird. Meine Schwester hat mehrmals mit ihm geredet, gebracht hat es aber doch nichts. Kurz nachdem ich eingezogen bin, habe ich ebenfalls mit meinem Vater darüber geredet, wie ich mich fühle und dass er und seine Familie mich verletzt haben. Wir verstehen uns seither wieder viel besser. Und ich bin mir sicher, dass es Gott war, der mir geholfen hat, meinen Vater zu erreichen. Wenn jemand mir vor 5 Jahren gesagt hätte, dass ich jemals wieder so gut mit ihm auskommen würde, hätte ich ihn oder sie wohl ausgelacht.

Aber auch die anderen von der Seite meines Vaters haben es mir nicht leicht gemacht. Meine Tante und ihr Freund, der eigentlich mein Götti sein sollte, wollten mich nicht mehr in ihrer Familie, weil ich bei meiner Mutter geblieben bin. Als ich 2 Jahre später bei ihnen auf dem Teppich stand, wussten sie nicht mehr, wer ich bin. Sie haben mich einfach nicht erkannt. Das hat mich damals sehr verletzt. Jetzt bin ich gerade daran, mit ihnen wieder einen guten, familiären Kontakt aufzubauen.
Lange haben mich die Wut und der Schmerz ihnen gegenüber davon abgehalten, ihnen zu vergeben.

Vor einem guten Monat war ich in der Kapelle oben, von der Community. Ich habe eine Stimme gehört, die mir gesagt hat, ich soll mich auf die Dachterrasse legen. Das habe ich getan. Und ich habe mich gefühlt, als würden mir all diese Schmerzen weggewaschen werden. Seither weiss ich jeden Tag wieder, dass ich ihnen vergeben habe und dass ich geheilt bin von den Schmerzen der Vergangenheit. Es fühlt sich so unglaublich gut an.

Klar habe ich auch jetzt immer noch Tage, die von schlechter Laune getrübt sind. Aber dann sind es nicht innerliche Schmerzen, es ist einfach nur eine schlechte Laune. Ich habe noch nie einen solchen inneren Frieden verspürt wie seither und ich war auch noch nie so glücklich, wie ich es jetzt bin. Ich habe das Gefühl, nichts mehr kann mir etwas anhaben. Denn ich habe meinen Weg zu Gott gefunden und er tut unglaubliches in meinem Leben. Ich arbeite immer noch an den Beziehung zu meiner Familie, aber mit viel mehr Energie und mit viel mehr Erfolg als vor der inneren Heilung. Danke Gott, du bist unglaublich!

4818_1116319800020_1587743406_260292_7336997_nIch möchte dich ermutigen. Falls du etwas hast, was dir immer noch weh tut, lege es Gott hin. Er wird dir deinen Schmerz fortwaschen. Manchmal geht der Prozess etwas länger, manchmal geht es schnell. Aber er kann dich heilen. Und er wird dich heilen und dir einen unglaublichen Frieden und eine unglaubliche Freude aufs Herz legen!

Saskia

Awakening Europe

gvDas Nürnberger Frankenstadium ist üblicherweise mit Tausenden von Fussballfans gefüllt, welche ihre Mannschaften anfeuern. Nicht so am Awakening Europe 2015.
25 000 Menschen aus ganz Europa besetzten die Tribünen. Nicht für Fussball, sondern für den einen wahrhaftigen Gott. Keine Fans, sondern Nachfolger.

Evangelisation und die Erweckung Europas waren die zentralen Themen. Mich haben die verschiedenen Inputs ziemlich berührt und mir wurde wieder einmal mehr bewusst, wie wichtig es ist, das Evangelium unseren Mitmenschen zu erzählen. Hier einige Gedanken, die ich mit euch teilen möchte.

Es ist Zeit, dass Europa die Liebe Jesus erfahren kann. Was braucht es, damit wir Erweckung leben können? Was braucht es, damit deine Mitschüler, deine Arbeitskollegen und deine Nachbaren die wunderbare Nachricht von Jesus erkennen? Es braucht dich und mich. Es braucht Risiko und Vertrauen. Das ist bereits alles, damit deine Mitmenschen gerettet werden können. Verunsicherung ist die einzige Blockade, die uns daran hindert, die gute Botschaft hinauszutragen. Die Frage, wie wir selber dastehen werden, kennt bestimmt jeder von uns. Zu oft denke ich leider so. Wir fürchten uns vor Ablehnung und Abgrenzung. Doch dieses Denken um uns selber, um unser eigenes Ansehen, bedeutet eigentlich, dass wir uns selber mehr lieben als die Menschen um uns herum, die geradeaus in die Hölle zusteuern. Eine radikale, aber wahre Aussage.
Die Blockade der Verunsicherung möchte Gott durchbrechen. Wenn wir ihm vertrauen, nutzt das Gott nicht aus. Gewaltiges wird passieren.

  • Der Heilige Geist wird uns bevollmächtigen Grosses zu tun, es ist derselbe Geist, der auch in Jesus lebt.
    (Römer 8,11)
  • Gottes Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig.
    (2.Korinther 13,4)
  • Wenn du denkst, durch deine Gebete passiert nichts. Im Unsichtbaren geschieht sehr viel. Auch wenn du vielleicht schon hunderte Gebete für Heilung, Bekehrung usw. gesprochen hast, bete trotzdem weiter.
    Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es gerecht ist.
    (Jakobus 5,16)

In Apostelgeschichte 16 steht die Geschichte von Paulus. Er war der erste, der das Evangelium nach Europa (Mazedonien) brachte. Ohne ihn, hätte Europa das Evangelium nicht mitgekriegt. Paulus war sich auch nicht ganz sicher, aber er ist gegangen. Er ging das Risiko ein, bei den Menschen abgelehnt, ja sogar verfolgt und getötet zu werden. Doch er vertraute Gott. Lies doch einmal selber in der Apostelgeschichte nach, was Gott durch Paulus, einen einfach Mann der Gott vertraute, alles bewirkte.
Genauso wie Paulus gebraucht wurde, kann Gott jeden Einzelnen von uns auf eine andere Weise und an einem anderen Ort gebrauchen. Unsere Mitmenschen haben das Anrecht, die Liebe von Jesus zu erfahren. Wir sind Vertreter des höchsten Königs.
Wo auch immer wir hingehen, wir repräsentieren den Himmel. Das beginnt bereits an deinem Arbeitsplatz oder in der Schule.

Mache dich auf und werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker, aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
(Jesaja 60, 1-2)

Evelyne

Daniela in Niger

Vom September 2014 bis März 2015 machte ich einen Einsatz im westafrikanischen Land Niger. Galmi, so heisst das abgelegene Dorf, wo ich meine 6 Monate verbrachte. Ich arbeitete dort im Labor des Galmi Spitals, dass von Amerikanern geführt wird und wohnte mit noch vielen anderen Missionaren auf dem Spitalgelände!

Obwohl es jetzt doch schon mehr als 3 Monate her ist, seit ich wieder zurück in der Schweiz bin, sind meine Gedanken immer noch dort! Ich möchte euch hier kurz von ein paar Erlebnissen erzählen, die mir bis heute immer noch sehr stark in Erinnerung geblieben sind!

jwnfUnd zwar hatte ich mich dort mit einer Afrikanerin angefreundet, die mich dann an Weihnachten eingeladen hatte, sie und ihre Familie, die in einer weit entfernten Stadt wohnten, eine Woche lang besuchen zu gehen. Ich sagte natürlich sofort zu, da ich schon immer mal selber erleben wollte, wie so eine afrikanische Familie lebte.

Als ich dann dort ankam, war es, als ob ich schon alle bereits jahrelang gekannt hätte. Denn sie begrüssten mich alle sehr herzlich, umarmten mich und gaben mir nur das Beste das sie hatten. Ich fühlte mich wie eine Königin behandelt. Wir waren so gegen 15 Personen in einem kleinen Haus mit 3 Räumen. Während andere zu dritt auf einer Matraze schliefen, musste (!!!) ich alleine auf einer schlafen!

Da die Familie ein Heugümper-Geschäft hatte, half ich ihnen am Tag bei der Zubereitung der Heugümper, die wir dann am Abend auf der Strasse verkauften! Das Geschäft läuft erstaunlich gut, denn dort sind Heugümper sehr beliebt! Da ich sie nicht beleidigen wollte, musste ich wohl oder übel auch welche probieren…Ich muss aber sagen, es ist nicht so schlimm, wie ich anfangs gedacht habe.

Obwohl ich dort eine sehr schöne Zeit hatte, hatte ich dort ein Erlebnis, das mich manchmal immer noch sehr beschäftigt…
Es war am 25.12. um 1 Uhr in der Nacht. Wir haben bereits tief und fest geschlafen, als plötzlich die Mutter meiner Kollegin ins Zimmer hereingestürmt kam und uns anschrie, wir sollen sofort das Haus verlassen! Wir rannten natürlich alle nach draussen (Ich noch mit dem Pyjama und ohne Kopftuch). Und als wir draussen waren, sahen wir ein riesen Feuer in der Nähe unseres Hauses und andauernd hörten wir Explosionen! Da wir nur wenige Kilometer von der nigerianischen Grenze entfernt waren und in der Nähe, wo Boko Harem ihr Unwesen treiben, hatten wir alle nur ein Gedanke… Es wird ein Anschlag auf die Stadt verübt! Wir rannten dann alle sofort los und versuchten uns dann, irgendwo zu verstecken! Die Mutter weinte, denn sie machte sich sorgen, wo sie mich verstecken könnte, da ich dort natürlich sehr auffalle mit meiner weissen Haut und sie sich für mich verantwortlich fühlte. Ich selber fühlte mich, wie in einem Film und hatte natürlich sehr Angst! Zum ersten Mal dachte ich ernsthaft darüber nach, wie es wäre, wenn ich jetzt in dieser Nacht sterben würde. Es war ein sehr komisches Gefühl, irgendwie ein Gefühl der Hilflosigkeit! Denn ich wusste niemand in dieser Stadt, an den ich mich in einem solchen Fall hätte wenden können!

Wir begegneten schliesslich dann einer Frau, die uns dann erzählte, dass wir uns keine Sorgen mehr zu machen brauchten, denn es sind keine Boko Harem in der Stadt. Das Feuer das wir sahen, waren von 6 Boutiquen die brannten, anscheinend wegen einem Kurzschluss und die Explosionen, die wir hörten, waren die Parfums in den Läden!

Ich und die Familie waren so erleichtert als wir das hörten. Wir gingen dann in die Nähe des Feuers und sahen wie sie langsam versuchten es zu löschen. Ich habe sogar gehört, das die Feuerwehr (wenn man sie überhaupt so nennen kann) zuerst nicht kommen wollten, da sie selber auch nicht mehr so viel Wasser hatten, bis sie dann bemerkten, dass das Feuer immer grösser wurde und es gelöscht werden musste!

Wir gingen nach diesem Schock erleichtert wieder nach Hause, aber schlafen konnten wir nicht mehr. So sassen wir lange noch zusammen und haben Gott gedankt, dass es nur einen Fehlalarm war. Wir haben dann noch für die Leute gebetet, bei denen es nicht so gut ausging, wie es jetzt bei uns der Fall war! Wir dachten vor allem an die Menschen in Nigeria, wo die Häuser angezündet und Menschen ermordet werden.

Nur wenige Tage später (nachdem die Sache wegen Charlie Hebdo war) gab es im sonst so ruhigen Niger, viele Anschläge auf Christen. Viele Kirchen und Häuser von Christen wurden angezündet und geplündert! Ich war natürlich sehr geschockt als ich das hörte, nur so wenige Tage nach meinem Erlebnis! Als es dann noch hiess, dass sie auch in Galmi Anschläge geplant hatten, fühlte ich mich gar nicht mehr sicher!
Auch gerade in dieser Zeit machten Boko Harem ihren ersten Anschlag im Niger. Doch trotz all diesen schlimmen Sachen durfte ich, wie schon viele Male zuvor, erleben wie Gott bei mir ist und mich nicht alleine lässt!
Glücklicherweise wurde es dann wieder ruhiger im Land!
Trotz diesen Erlebnissen, war dieser Einsatz das Beste, dass ich je erlebt habe!

Wenn ich heute in die Zeitung schaue und so viele schlimme Sachen lese, die passieren auf dieser Welt, bekomme ich manchmal schon Angst! Vor allem wenn ich sehe, wie der Terrorismus sich jetzt immer wie mehr ausbreitet! Noch dazu habe ich jetzt öfters Träume, wo ich verfolgt werde und am Schluss hält mir ein Terrorist eine Pistole an den Kopf und fragt mich ob ich mich gegen Jesus entscheiden möchte und dafür lebe oder für Jesus aber dafür sterbe… Jetzt würde ich natürlich sofort sagen für Jesus, aber ich muss ehrlich sagen, ich weiss es nicht wie ich mich entscheiden würde, wenn es mal wirklich so wäre!

Ich habe in einem Buch gelesen, dass das Wichtigste um die Angst zu besiegen ist, in einer lebendigen Beziehung zu Gott zu sein! Diese Beziehung hilft uns, an der Gewissheit festzuhalten, dass wir niemals allein sind.
Folgende Bibelverse haben mir auch sehr gegen meine Angst geholfen:

„In der Welt habt ihr Angst: aber seid getrost ich habe die Welt überwunden“
Johannes 16.33

 „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Matthäus 28.18-20

Noch etwas möchte ich los werden… Es wäre schön, wenn wir nicht nur für die verfolgten Christen beten könnten, sondern viel mehr auch für die Terroristen, damit sie endlich zu Besinnung kommen! Ich muss mich immer wieder überwinden, für diese Menschen auch zu beten, denn Gott liebt sie genauso und ich sollte sie eigentlich auch lieben…

Ich wünsche uns allen, dass wir Zeugen auf dieser Erde für die viele Menschen sein können, damit auch sie Jesus in ihr Herz aufnehmen!

Daniela

Fabienne zu Besuch in den Favelas

Meine sechs Monate in São Paulo, Brasilien waren eine super Erfahrung und sehr prägend für mich. Ich durfte in dieser Zeit Gott auf eine ganz neue Art erleben und ihm noch ein Stück näher kommen. Ich habe während dieser Zeit in zwei verschiedenen Projekten mitgearbeitet und möchte hier von einem der beiden erzählen.

„Espaço Arco Iris“ ist eine KITA für 3-6jährige Kinder aus den Favelas, also aus densdvd Armenvierteln. Diese Armenviertel bestehen aus ganz einfachen Hütten, welche im Verlaufe der Zeit verbessert werden und dann zu Backsteinhäusern werden. Die Kinder gehören also zu der untersten Schicht dieser Stadt. In der KITA haben sie die Möglichkeit, für einen Moment aus ihrem Umfeld herauszukommen und wie ein Kind zu spielen, singen und Spass haben. Zusätzlich werden sie in Frühenglisch gefördert und hören Geschichten aus der Bibel. Ich durfte bei Hausbesuchen bei den Kindern dabei sein und in die Favelas hineinsehen, was nicht ganz selbstverständlich ist, da es für Aussenstehende gefährlich ist dort einfach so hineinzuspazieren. Es ist schon extrem herausfordernd in einem „Haus“ im Dreck, ohne Dusche und WC zu sein und dann an unsere Häuser und unseren Luxus hier zu denken.

Das Ziel der KITA ist es, durch die Kinder die Eltern zu erreichen und ihnen von Jesus km.kerzählen zu können. Deshalb sind die Mütter oder Väter auch regelmässig zum Abwaschen eingeteilt bei uns in der KITA, was uns Zugang zu den Eltern verschafft. Manchmal braucht es das aber nicht einmal, wie das Beispiel eines Jungen zeigt: H. wollte zuhause nicht mehr Essen, ohne vorher zu beten, da sie ja nur dank Gott etwas zu essen auf dem Tisch hätten. Also hat seine Mutter mit ihm gebetet… Solche Ereignisse sind sehr
ermutigend!

Die Kinder kommen oft aus zerrütteten Familien, haben keinen Vater, haben einen gewalttätigen Vater oder sonst familiäre Probleme. Es ist sehr wichtig, zuerst das Vertrauen aufzubauen, aber danach sind die Kinder extrem zutraulich und anhänglich. Dieses kindliche Vertrauen ist so schön zu sehen, dass sie in ihre Lehrerinnen haben, aber auch in Gott, den sie immer mehr kennenlernen. Genau dieses kindliche Vertrauen welches auch in der Bibel beschrieben wird. Das trotz den schwierigen Umständen in denen sie aufwachsen und wo eigentlich alles gegen sie spricht.

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Diese Kinder können einem so viel geben, von ihrem Zutrauen, ihrer kindlichen Freude und ihren Fragen über Gott und das Leben. Ich wurde extrem reich beschenkt bei meiner Arbeit in der KITA und bin überzeugt, dass Gott noch viel mit den Kindern vor hat und sie in ihrem Umfeld in den Favelas als Licht gebrauchen kann.

Fabienne

Aus dem Leben: Tanja

Seit dem August habe ich meine Lehre als FaGe angefangen. Ab diesem Moment bin ich ziemlich in ein Loch gefallen, in eine Depression mit einer grossen Ladung Selbstmitleid.
Weil ich die Schulzeit nicht gut erlebt habe, hatte ich schon dort Mühe am Morgen den Tag zu starten und aufzustehen. Allgemein hatte und habe ich zum Teil eine recht krasse Meinung vom Leben. Man geht in die Schule, hat überall diesen Leistungsdruck, muss eine Lehre absolvieren und hat schon wieder diesen Leistungsduck. Wenn man die Lehre geschafft hat, muss man weiter arbeiten, Geld verdienen, man kann sich später schöne Ferien gönnen, wieder arbeiten gehen, wird später mal pensioniert und alt, FERTIG!
Tja, genau so dachte ich vom Leben. Ich wusste immer, dass es nach dem Leben nicht einfach so fertig ist: Nein dann fängt das schöne Leben erst richtig an! Aber weil ich ein ziemlicher Spezialist und Freak bin im Nachdenken über mich, Gott und die Welt und eben über jedes noch so kleinste Wort, das von meinen Mitmenschen ausgesprochen wurde, fing ich an nachzudenken.

Ich fing an, darüber nachzudenken, wie mein Traumleben aussehen sollte, und das war alles andere als dieses doofe Leben, das ich führe. Es ist einfach normal, in die Schule zu gehen oder zu arbeiten, und das sich vieles nur ums Geld dreht. Ich überlegte mir ganz egoistisch, einen geschickten Ausweg zu finden, wie ich aus diesem Hier entfliehen könnte. Selbstmord war glücklicherweise definitiv kein Gedanke. Aber ich wünschte mir, dass ich fest krank werde, so müsste ich kein Selbstmord begehen und würde nicht sündigen. So könnte ich Schluss machen mit dem anstrengenden Leben, welches ich hier auf der Erde leben muss und könnte das Leben im Himmel geniessen. Ich müsste mir keine Sorgen mehr machen, ob ich jetzt genüge. Auch müsste ich nicht mehr früh aufstehen und arbeiten gehen und vor allem nicht anderen Menschen helfen aufzustehen, wenn ich selber kaum aufstehen kann.

Ich drehte mich quasi mit meinen Gedanken im Kreis und überall, wo ich anschlug, sah ich einfach das Problem, dass ich keine Kraft habe, arbeiten zu gehen und dass mein Zimmer und vor allem mein Bett viel bequemer sei, als sonst irgendetwas. Immer mehr zog ich mich zurück, mir war alles zu viel. Schon seit der 8 Klasse unternahm ich eigentlich nichts mehr mit meinen Freunden, nur höchst selten. Ich musste mich jeweils ziemlich drauf einstellen und vorbereiten, um noch genügend Kraft zu haben für diese Unternehmungen. Seit der 9 + 10 Klasse und auch jetzt, wo ich die Lehre begonnen habe, wurde es sehr viel schlimmer. Ich hatte keine Energie mehr um etwas zu unternehmen, war nur noch am Arbeiten und wenn ich Nachhause kam, ging ich auf mein Bett und schlief schon ca. um 20:00 Uhr ein. Ins Gadj oder in die Predig zu gehen, war mir zu viel und ich konnte mich nicht mal für das Überwinden. Es ist ja ganz normal, dass man müde ist wenn man die Lehre angefangen hat, weil man es sich nicht gewohnt ist, so früh aufzustehen und den ganzen Tag auf den Beinen zu stehen. Doch bei mir war es eben ein bisschen krasser. Das Problem von mir war auch nicht, dass ich dies nicht gemerkt hätte, nein, mein Problem war es, dass ich mich selbst sehr gut einschätzen konnte und ich diesen Prozess oder diese Veränderung völlig war genommen habe. Ich hatte mir jede noch so kleinste Veränderung gut überlegt und wusste auch ganz genau, dass es nicht schlau ist von mir, mich so zu verhalten, aber ich konnte auch nichts dagegen machen. Ich erklärte meinen Eltern, dass ich nicht mehr mag und dass ich meine Lehre am liebsten abbrechen möchte. Es war ja nicht so, dass meine Eltern dies nicht gemerkt hätten, sie wussten und beobachteten mich schon lange. Meine Mutter war und ist immer für mich da, sie ermutigte mich jeden Tag wieder neu, ihm eine Chance zu geben und den Tag mit Gott zu starten.

Habt ihr etwas gemerkt? Ich lebte mein Leben in dieser Zeit so ziemlich ohne Gott, ich bezog ihn nicht in den Alltag mit ein und übergab ihm auch nicht meine Sorgen. Dies habe ich leider erst später gemerkt, als mich meine Mutter immer und immer wieder daran erinnerte. Ausserdem nahm ich nun jeden Morgen ein Stärkungsmittel, welches gegen meine Müdigkeit half und für mein allgemeines Wohlbefinden gut war. Von da an hatte ich mein eigenes Morgenritual. Ich nahm dieses Stärkungsmittel und bat Gott jeden Morgen um Kraft und Motivation. Es ging schon ein wenig besser, als wieder ein Hammer auf mich zukam. Ich musste drei Wochen fünf Tage lang am Stück arbeiten, weil ich Schulferien hatte. Meine Familie ging ans Meer und ich musste arbeiten. Es war nicht so, dass ich ihnen dies nicht gegönnt hätte, aber mich überschlug einfach die Vorstellung, drei Wochen lang zu arbeiten ohne Schule zu haben. In dieser Zeit, wo ich alleine Zuhause war, spürte ich wie Gott mich stärkte, mich beschützte und mir meine Angst wegnahm, alleine Zuhause zu sein. Rückblickend gingen diese Wochen extrem schnell vorbei und ich erlebte viele gute und schöne Tage beim Arbeiten. Ich erhielt jeden Tag Lob, das ich mit viel Power mitarbeite und immer völlig bei der Sache wäre. Ich erlebte Gottes Humor und musste wieder viel mehr ab mir selbst lachen. Zum Beispiel einmal, vergass ich zu Beten und prompt vergass ich an diesem Tag bei einem Patienten etwas zu machen, was man sonst gar nicht vergessen darf, so normal ist das. Eine Mitarbeiterin merkte dies und wollte es sofort meinem Chef melden. In diesem Moment erinnerte ich mich, dass ich nicht gebetet hatte und so betete ich ganz schnell, dass dies nicht schlimm ankommt beim Chef. Zwei Minuten später sah ich den Chef auf dem Korridor. Er verabschiedete sich bei mir, weil er ganz plötzlich ganz schlimme Kopfschmerzen bekommen hatte und ging Nachhause. So konnte meine „Teamkollegin“ diesen Vorfall gar nicht beim ihm melden und am nächsten Tag hatte sie es auch schon wieder vergessen. Jetzt weiss und spür ich, dass Gott einfach immer an meiner Seite ist und ich ihm auch dieses Problem hingeben kann. Es wird immer da sein und ich muss aufpassen, dass ich diesem Problem keine allzu grosse Beachtung schenke. Nun kann und will ich auf Gottes Plan vertrauen, denn er hat einen guten Weg für mich bereit!! Dieser Satz ist ziemlich klein und simpel, aber für mich bedeutet er sehr viel!!!

Tanja

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Aus dem Leben: Nora

In diesem MC Jahr ist mir die Busse und die Gnade Gottes ein wichtiges Thema geworden. Eigentlich ist es witzig, dass man das Busse tun oft mit etwas Schwerem verbindet, bei dem man beichten muss, welch „schlimmer Mensch“ man doch ist und welch üblen Taten man begangen hat. Aber ich darf euch nun erzählen, wie genau dadurch Freude und Leichtigkeit in meinem Leben zunahmen.

Die Busse ist eine Möglichkeit, in der die Gnade Gottes in mir Raum einzunehmen beginnt und die negativen Dinge in mir immer mehr ausgewaschen werden. Es geht darum, dass gerade diejenigen Dinge ans Licht kommen, die eher im Verborgenen passieren. So zum Beispiel das Verurteilen von Menschen oder Bitterkeiten und Eifersucht.

Ich persönlich habe zum Beispiel hohe Ansprüche und Erwartungen an mich selbst aber auch an meine Mitmenschen. Ein Beispiel, an dem sich diese Ansprüche zeigten, war das mit meinem Rücken. Da ich oft Rückenschmerzen habe, habe ich schnell diejenigen verurteilt, die mit einem Kopfweh oder so ähnlichem zu mir gekommen sind und den Anspruch an sie gehabt, dass doch auch beissen zu müssen.
Das Verurteilen führte dazu, dass es mir schwer viel, barmherzig zu sein gegenüber den andern aber auch mir selbst oder auch Mitleid zu empfinden. So stauten sich immer mehr bittere Gefühle in mir auf, die dazu führten, dass es mir schwer fiel, andern etwas zu gönnen und achtete mich mehr darauf, was die andern mir schulden würden. Ich hatte das Gefühl, zu kurz zu kommen oder für mein eigenes Recht kämpfen zu müssen.

Ihr seht, dass das Wort ‚ich‘ nun einige Male gefallen ist und ich mich mehr und mehr um mich selber zu drehen begann und auf eine Art auch ein Stück den Blick für die andern verlor. Die Gnade hatte also keinen Platz in mir. Weder für mich selbst, noch für die andern!

Mit der Zeit begann ich zu erkennen, dass das nicht die Wahrheit ist und begann mich danach zu sehnen, dass diese Lügen (wie das verurteilen / selbstanklagen usw) abnahmen / ausgewaschen werden.
So habe ich mir als erstes einmal selbst eingestanden, dass da Bitterkeit in mir drin ist und begann, damit vor Gott zu kommen und dies auch vor ihm zu bekennen. Ich nahm seine Gnade immer mehr in Anspruch und begann, ihm die Lügen abzugeben.

Was mir zusätzlich wichtig geworden ist, dass ich meine Sünde auch vor Jemandem bekenne, der mir dann diese Gnade auch noch einmal zuspricht!
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“ 1.Johannes 1,9

Es ist ein Akt der Freude, weil ich nun diese Dinge nicht mehr selbst tragen muss, weil ich sie abgeben darf und ich dafür seine Liebe und Gnade in mir erfahren darf!
Und ich erlebe wirklich, wie befreiend es ist, wie durch diese Gnade eine Leichtigkeit in mir zu wachsen beginnt und sich Dinge setzen, die vorher zu viel Raum eingenommen haben und mir die Sicht auf das wirklich Wichtige genommen haben!

„Und achtet darauf, dass nicht Jemand an der Gnade Gottes Mangel leidet, das nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosst und euch zur Last wird.“
Hebräer 12,15

Nora

Klassenfoto Krauters

Einsatz Rundbrief Tanja

Noch letztes Jahr am 28. Dezember 2014 hat unsere Reise nach Westafrika begonnen.Unbenannt Nach zwei langen Tagen sind wir an der Elfenbeinküste angelangt. Die sehr unterschiedliche Kultur und auch die konstante Aufmerksamkeit, welche man als weisse Person bekommt, waren am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig.

Vieles ist geschehen, ich beschränke mich aber auf einige Highlights und fasse kurz zusammen, was wir gemacht haben.

An der Elfenbeinküste, wird YWAM anders verstanden als an den meisten Orten auf der Welt. Wir wurden als eine Pastorenschule angesehen und hatten diesbezüglich viele Möglichkeiten zu predigen, was natürlich auch eine ganz gute Erfahrung war. Die Kirchen in Afrika sind sehr unterschiedlich zu unseren Kirchen, mit viel mehr Bewegung. Ich hatte das Privileg zu predigen.
In einem Dorf, welches wir besuchten waren wir die ersten weissen Menschen, welche nicht kamen um zu töten und zu rauben. Zu Beginn waren alle sehr skeptisch, aber auch überrascht über unserer Freundlichkeit und Bekümmerung. Als wir an einem Tag von Gott den Auftrag erhielten, ihre Strassen von all dem Dreck und Abfall zu räumen und zu putzen, wurden wir fast wie Filmstars behandelt. Leute konnten nicht glauben, dass wir ihnen dienen, einfach so.

Unbenannt1Wir hatten auch das Privileg zu über 1000 Kindern in Schulklassen zu sprechen. Wir ermutigten sie, sich in der Schule Mühe zu geben und ihre Eltern zu ehren. Dadurch würden sie Gott die Ehre geben. Wir haben auch Bibelgeschichten aufgeführt, Lieder für sie gesungen und mit ihnen Fussball gespielt. Wir wurden sehr bewundert von den Kindern und hatten somit die Möglichkeit, Ihnen ein gutes Beispiel zu sein.

Unbenannt2An diesen Schulen konnten wir auch zwei von unseren fünf mitgebrachten Wasserfiltern einführen für alle Kinder. Mit diesem Filter ist es für sie möglich Grundwasser zu reinigen und ohne Krankheitsgefährdung zu trinken. Pro Tag kann ein Filter bis zu 1800 Liter filtern.

Eines Abends hatten wir eine Openair-Predigt in einem Dorf im Busch. Wie fast immer wurden wir spät informiert und wir mussten eher spontan eine Nachricht und zwei Zeugnisse bereit haben.
Ich konnte die Herausforderung gut packen und es lehrte mich, Gott zu vertrauen, und dass er dann auch wirklich sprechen wird wenn man vor vielen Leuten steht.

Nach afrikanischem Lobpreis und Tanzen erzählte ich an diesem Abend mein Zeugnis mit etwa vier Übersetzungen. Es war sehr unruhig, die Leute umkreisten uns. Wir benötigten sogar Lautsprecher und Mikrophone. Später hat eine Teilnehmerin auch ihr Zeugnis erzählt und mein Mit-Leiter hat das Evangelium in einer sehr kurzen Form erzählt. Erstaunlich für mich war, wie präsent Gott war, obschon es so unruhig war. An diesem Abend entschieden sich vier Leute für Jesus! Es wurden auch Leute geheilt. Danke JESUS!Unbenannt3

Wir hatten auch die Möglichkeit mit Surfern Zeit zu verbringen. Einem Jungen konnte ich Unbenannt4von meiner radikalen Abhängigkeit von Gott erzählen. Er war sehr berührt, als ich ihm von meiner Freiheit erzählte, welche ich in Jesus habe. Auch dass ich all meine Sicherheit und Identität in Jesus allein finde, hat Ihn sehr berührt. Wie wir untereinander im Team umgingen ist ihm auch aufgefallen.
Er wollte noch mehr hören und unsere Jungs konnten weiter mit ihm reden.
Leider hatte es keine Frauen gehabt, welche surften. Wir als Frauen hatten nicht allzu viele Möglichkeiten, während dem Surfen mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Doch in den Kirchen und den Schulen konnten wir Frauen uns sehr investieren. Was aber auch ganz gut war.

Nach diesem Abenteuer und Gottes tragender Gnade durch ganz Afrika, reisten wir zurück nach Frankreich mit einem eintägigen Zwischenhalt in Istanbul wegen den Flugverbindungen. Wir konnten den Tag sehr geniessen.

Tanja

Aus dem Leben: Daniel

Let your kingdom come

Sein (König-)reich komme! In deiner und in meiner Nachbarschaft. Mit Nachbarschaft meine ich all die Menschen in deinem Umfeld. Dein Umfeld ist ein anderes als meines. Du kannst Menschen erreichen, die ich nicht erreichen kann. Und umgekehrt. Eines meiner Hauptumfelder, wenn man dem so sagen kann, ist mein Unihockeyverein, mein Team. Ich darf meine Begabungen im Sport zu Gottes Ehre ausleben. (Ich bin übrigens noch am Herausfinden, wie dieses Ehren genau aussieht. Ich erzähle euch dann davon, wenn Gott mir noch mehr über dieses Thema offenbart hat). Etwas, was ich jetzt schon stark erleben darf, ist Gottes Gnade über meinen Mitspielern. Er sieht die Träume und Wünsche von meinen Mitchristen in meinem Team und von mir, dass seine Herrlichkeit über unserem Team und Verein sichtbar wird. Wir haben uns gesagt, wir wollen eben diese Menschen erreichen, die in unserer Nachbarschaft sind. Wenn nicht wir, wer tut es sonst? Und wenn ich davon rede, dass wir etwas erreichen, ist dies sowieso völliger Unsinn. Denn es ist nur Gottes Gnade, die durch uns fehlerhafte Unihockeyspieler wirkt. Dank seiner Güte sieht er all unsere Visionen und hat angefangen diese zu erhören und zu übertreffen. Er segnet, heilt, wirkt durch Gespräche, führt Mitspieler in Gottesdienste. Unser Jesus ist einfach gut. Er bezaubert, auch wenn ich ihm immer wieder zu wenig ver- und zutraue. Doch was mich noch fröhlicher stimmt als sein Wirken in den letzten Monaten ist folgendes: Das Beste kommt erst noch. Ich bete (natürlich auf Deutsch, doch in Englisch tönt‘s einfach etwas besser): Let your kingdom come in my neighborhood!

Daniel

Unbenannt

Aus dem Leben: Natanja

„Herr zeige mir, welchen Weg ich einschlagen soll, und lass mich erkennen, was du von mir willst.“ Psalm 25,4

Dieser Psalm wurde in den letzen Jahren ganz besonders zu meinem persönlichen Herzenswunsch. Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen, schon als Kind durfte ich Gott kennen und wusste Jesus, meinen besten Freund, sicher an meiner Seite. Der Glaube an Gott war fest und ohne grosse Zweifel in meinem Kinderherzen verankert. Als ich älter wurde und schliesslich auch in die Teenagerjahre kam, startete bei mir langsam ein Prozess des Umdenkens. Obwohl ich mir ein Leben ohne Gott nicht vorstellen konnte, begann ich an meinem Gott zu zweifeln und dachte viel über den Glauben nach. Ich sehnte mich nach mehr. In dieser Zeit besuchte ich auch regelmässig das Pipeline, den Jugendgottesdienst im EGW und später auch das GADJ, die Jugendgruppe. Ich fand Anschluss und erlebte viel in der Gemeinschaft mit anderen und auch in den Lagern, wie zum Beispiel dem Praisecamp. Im Praisecamp bekam ich mal ein Buch mit dem Titel „History maker“, welches ich zwar erst später las, aber in mir schliesslich viel bewegt hat. Im Buch geht es um ein Ehepaar, welches ihr Leben ganz in die Hände Gottes gelegt hat und unglaubliche Geschichten mit Gott erleben durfte. Ich staunte und es forderte mich heraus, mit Gott eine lebendige Beziehung zu leben. Ich machte mich auf die Suche nach Gott und bat ihn, sich mir zu zeigen. Wenn ich nun zurückblicke, sehe ich, wie Gott immer wieder in meinem Leben wirkte und vor allem, wie er mich Schritt für Schritt geführt hat. Ohne ihn wäre ich nun nicht da, wo ich jetzt bin.

Eines meiner eindrücklichsten Erlebnisse ist mein fünfmonatiger Missionseinsatz auf den Philippinen, welchen ich ab Februar 2013 absolvierte. Obwohl ich mir früher nie vorstellen konnte, die Schweiz, meine Familie und meine Freunde für längere Zeit zu verlassen, wagte ich dieses Abenteuer. Während dem ganzen Einsatz durfte ich Gott von einer neuen Seite kennenlernen und gleichzeitig merken, dass er überall derselbe ist. Ich staunte über seine geniale Schöpfung, lernte Menschen aus einer anderen Kultur kennen und durfte Freundschaften schliessen. In grossem Leid und der Ungerechtigkeit erfuhr ich seine Liebe, Gnade und Hilfe. Gott wurde für mich neu zu meinem Zufluchtsort, zu meinem Freund, Retter und Beschützer. Mein Herz begann für die Mission zu brennen und dies tut es bis heute noch. Ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er in meinem Leben getan hat und immer noch tut.

Schon unzählige Male erlebte ich, wie Gott Gebete erhört und er mich immer zur richtigen Zeit mit dem versorgt, was ich brauche. Dazu kann ich eine kleine Geschichte erzählen. Am Anfang meines Einsatzes auf den Philippinen bat ich Gott, mir eine einheimische Freundin zu schenken, welche mich während meinem Einsatz begleitet und für mich da ist. Am nächsten Tag besuchte ich eine Kirche und eine junge Frau setze sich neben mich. Sie sprach für philippinische Verhältnisse ein sehr gutes Englisch und wir begannen während dem Gottesdienst miteinander zu reden. Bald fanden wir heraus, dass wir am gleichen Tag Geburtstag haben. Sie wurde zu einer meiner besten Freundinnen, sie erklärte mir ihre Kultur und integrierte mich in die Kirche und die Jugendgruppe. Mit ihr konnte ich sehr gute Gespräche führen, beten und schliesslich feierten wir auch unseren Geburtstag zusammen. Wir haben bis heute immer noch Kontakt. Für diese Freundschaft bin ich Gott von Herzen dankbar. Auch in Zukunft weiss ich, Gott wird mich führen, auch wenn es nicht immer einfach ist, ihm ganz zu vertrauen. Gott zeigt mir, welche Wege ich gehen soll, denn Gottes Wege sind immer die besten. Und das Beste ist, Gott kann auch aus jedem Irrweg einen genialen Weg machen! Ich merke, wie Gott an mir arbeitet und er mich verändern möchte. Zurzeit bin ich in der Ausbildung zur Sozialpädagogin an der HFS Zizers im Graubünden. Hier möchte ich mich auch beim Zusammenleben mit meinen Mitstudenten herausfordern lassen und persönlich wachsen (das Haus hat Platz für 25 Studenten, ist aber nicht ganz voll). Ich wünsche mir, dass Menschen Gott die Führung ihres Lebens überlassen und erfahren dürfen, wie gut es unser Vater mit uns meint.

Natanja

Unbenannt

Gottes Antwort auf erschöpfte Glaubenshelden

Mose und Elia haben auf den zweiten Blick mehr gemeinsam als der erste Blick erahnen lässt oder mir bewusst war. Die zwei waren nicht nur mit Jesus, Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung und sprachen über das, was Jesus in Jerusalem erwarten wird, sondern die zwei haben auch sonst so einiges gemeinsam.

Mose und Elia waren beide Leiter in Israel

Mose war Leiter von vielen, ja sogar von sehr vielen Leuten. (Etwa ein Viertel der Einwohner der Schweiz) Das Volk, welches er leitete war aus der Sklaverei gekommen und ein eigenständiges Volk geworden.

Elia war ein anderer Leitertyp (so würde man zumindest heute sagen). So ziemlich der typische Einzelkämpfer von Leiter (Gibt es das überhaupt? ;-)) Er war der Prophet und hatte nicht so das grosse Los gezogen mit seiner Amtsperiode. Sein Dienstkollege, der König Ahab, war so ziemlich einer der schlimmsten, wenn es um schlechte Leiterschaft, Manipulation und Vorbild ging. Das Wort Gottes würde es wie folgt beschreiben; Er war gut darin,

„den Herrn zum Zorn zu reizen.“ (1.Könige 16.33)

Sowohl Mose und Elia hatten aber von Gott eine Mission zu erfüllen. Beide kamen in ihrer persönlichen Beziehung mit Gott und in ihrer Leiterschaft an einen Punkt, über den ich hier gerne einige Gedanken niederschreiben will.

Beginnen wir mit Mose

Wir steigen ein in seine Geschichte und naja er war nicht in einer komfortablen Situation, denn das Volk hatte soeben zum 5. Mal seit dem Auszug aus Ägypten so richtig gemurrt und das hatte Konsequenzen, die für uns in der heutigen Zeit nicht ganz einfach nachzuvollziehen sind.

4.Mose 11. 1 Und es geschah, als das Volk sich in Klagen erging, da war es böse in den Ohren des HERRN. Und als der HERR es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Rand des Lagers.

Und da war Mose einmal mehr wortwörtlich Feuerwehrmann.

Vers 2 Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu dem HERRN, da legte sich das Feuer.

Nach diesem Ereignis ist es nicht so einleuchtend wieso das Volk wieder murrt. Aber es leuchtet schon mehr ein, warum Mose langsam müde wurde und auch ziemlich frustriert und er klagt Gott sein Leid und sagt nämlich folgendes:

Vers 11 Und Mose sagte zu dem HERRN: Warum hast du an deinem Knecht [so] schlecht gehandelt, und warum habe ich nicht in deinen Augen Gunst gefunden, daß du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst?

Mose ist so zutiefst enttäuscht, dass er noch einen Schritt weiter geht und folgendes sagt:

Vers 15. Und wenn du so mit mir tust, dann bringe mich doch um, wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, damit ich mein Unglück nicht [mehr] ansehen [muß]!

Ob das ein gewaltiger Angriff vom Geist des Todes ist, an einen so genialen Mann Gottes, Leiter und sogar an dem demütigsten Menschen der Erde oder ob Mose einfach ungefiltert bei Gott sich auslässt und etwas stark überreagiert, das wissen wir nicht und darum geht es hier auch nicht. Ich bin gespannt auf die Antwort Gottes und du?

So schnell kommen wir aber nicht zum Punkt, denn vorher fehlt uns noch die Geschichte von Elia

Elia…

Elia hatte einen der grössten Siege überhaupt hinter sich. Nun zu Beginn seines Dienstes war er vor allem im Hintergrund tätig gewesen. Der Mann tauchte sehr sehr plötzlich auf, musste irgend eine markerschütternde Botschaft (z.B.. eine Hungersnot) ankünden und tauchte noch viel schneller wieder ab. Da half selbst ein königlicher Fahndungsbefehl nichts, der Mann war wie weg, einfach von der Bildfläche verschwunden.

Zurück zum Moment des Sieges; erst vor kurzem war Elia mal wieder aufgetaucht, nicht nur kurz, nicht nur um eine einfache sachliche Botschaft weiter zu geben, sondern diesmal gab es ein Spektakel. Der Mann forderte doch alle 450 Baalspriester heraus, ihrem Gott ein Opfer zu bringen, ohne Feuer zu legen. Das Feuer sollte der wahre Gott vom Himmel schenken.

Nicht nur, dass diese Priester ihm zahlenmäßig ganz deutlich überlegen waren, nein immerhin waren es Angestellte des Königs, also konfrontierte er die gesamte staatliche Religion mit seiner Einladung zum Showopfern. Und Elia trat mit so viel Gottvertrauen und auch ein wenig Zynismus (Ich glaube euer Gott ist auf Reisen oder er musste mal pinkeln) auf, dass er einem ganzen Volk zeigte, dass sein und auch ihr Gott lebt und mit Feuer antwortet.

Nach diesem Sieg handelte er sich aber gewaltig „Lämpe“ ein. Die Frau des Königs versprach ihm ein genau terminiertes Ende und gab ihm 24 Stunden bis zu seinem sicheren Tod.

Und Elia bekam es mit der Angst zu tun und floh in die Wüste, aber lesen wir doch selbst….

1.Könige 19.4 Er selbst aber ging in die Wüste eine Tagereise weit und kam und ließ sich unter einem einzelnen Ginsterstrauch nieder. Da wünschte er sich, sterben zu können, und sagte: Es ist genug. Nun, HERR, nimm mein Leben hin! Denn ich bin nicht besser als meine Väter.

Auch Elia hat also ganz strube Gedanken und das Letzte was ich sagen möchte, ist, dass es gut oder normal sei solche Gedanken zu haben, als Leiter und Nachfolger von Jesus.

Nein, mich interessiert die menschliche Reaktion „nid drhufe“, sondern die göttliche Intervention auf menschliche Müdigkeit, auf nachvollziehbare Enttäuschung und auf widrige Umstände.

Bereit für Gottes Antwort?

Ok, let’s fätz, staunen wir doch über seine Antwort an zwei Männer, die in der Bibel als besondere Freunde Gottes erwähnt sind.

Gott sagt zu Mose folgendes, ich zitiere aus 3.Mose 11, Vers 16 und 17

Und der HERR sprach zu Mose: Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten Israels, von denen du erkannt hast, daß sie Älteste des Volkes und seine Aufseher sind, und führe sie zu dem Zelt der Begegnung, daß sie sich dort mit dir [zusammen] aufstellen! Und ich werde herabkommen und dort mit dir reden, und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, damit sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht [mehr] allein tragen mußt.

Und was sagt er Elia?

Vers 15 im ersten Buch der Könige, Kapitel 19

Da sprach der HERR zu ihm:Geh, kehre auf deinem Weg durch die Wüste zurück [und geh] nach Damaskus! Und wenn du [dort] angekommen bist, dann salbe Hasael zum König über Aram! Und Jehu, den Sohn des Nimschi, sollst du zum König über Israel salben; und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel- Mehola, sollst du zum Propheten an deiner Stelle salben

Gott sagt zu beiden, dass sie Leute befähigen sollen, sie einsetzen sollen. Das Einsetzen und Begleiten war der Teil, den Mose und Elia selbst vornehmen mussten. Aber Gott lässt die zwei nicht einfach mit einem neuen Auftrag (nämlich Leute einzusetzen) alleine, sondern bei beiden Geschichten wird beim Weiterlesen deutlich, dass Gott seinen Heiligen Geist auf die eingesetzten Leute gab und sie somit erst richtig befähigte, den erschöpften Hauptleiter zu unterstützen.

Und du? Auch schon mal müde geworden? Auch schon mal im Eifer vergessen, wer der grosse wunderbare König ist, der dich beauftragt hat und dass du nicht alleine bist, sondern Gott ganz gewiss seine Treue und Macht an dir erweisen will und wird? Auch schon mal alles andere als lebenssprudelnde Gedanken gehabt oder Gedanken des Aufgebens? Kopf hoch, Gott ist treu, du wirst getragen werden, seine Verheissung wird nicht aufhören.

Ich segne dich mit Hebräer 10. 35 und 36

Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal reich belohnt werden.
Ja, was ihr nötig habt, ist Standhaftigkeit. Denn wenn ihr unbeirrt Gottes Willen tut, werdet ihr einmal erhalten, was er euch zugesagt hat.

Gott sägne di

Josua