Aus dem Leben: Natanja

„Herr zeige mir, welchen Weg ich einschlagen soll, und lass mich erkennen, was du von mir willst.“ Psalm 25,4

Dieser Psalm wurde in den letzen Jahren ganz besonders zu meinem persönlichen Herzenswunsch. Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen, schon als Kind durfte ich Gott kennen und wusste Jesus, meinen besten Freund, sicher an meiner Seite. Der Glaube an Gott war fest und ohne grosse Zweifel in meinem Kinderherzen verankert. Als ich älter wurde und schliesslich auch in die Teenagerjahre kam, startete bei mir langsam ein Prozess des Umdenkens. Obwohl ich mir ein Leben ohne Gott nicht vorstellen konnte, begann ich an meinem Gott zu zweifeln und dachte viel über den Glauben nach. Ich sehnte mich nach mehr. In dieser Zeit besuchte ich auch regelmässig das Pipeline, den Jugendgottesdienst im EGW und später auch das GADJ, die Jugendgruppe. Ich fand Anschluss und erlebte viel in der Gemeinschaft mit anderen und auch in den Lagern, wie zum Beispiel dem Praisecamp. Im Praisecamp bekam ich mal ein Buch mit dem Titel „History maker“, welches ich zwar erst später las, aber in mir schliesslich viel bewegt hat. Im Buch geht es um ein Ehepaar, welches ihr Leben ganz in die Hände Gottes gelegt hat und unglaubliche Geschichten mit Gott erleben durfte. Ich staunte und es forderte mich heraus, mit Gott eine lebendige Beziehung zu leben. Ich machte mich auf die Suche nach Gott und bat ihn, sich mir zu zeigen. Wenn ich nun zurückblicke, sehe ich, wie Gott immer wieder in meinem Leben wirkte und vor allem, wie er mich Schritt für Schritt geführt hat. Ohne ihn wäre ich nun nicht da, wo ich jetzt bin.

Eines meiner eindrücklichsten Erlebnisse ist mein fünfmonatiger Missionseinsatz auf den Philippinen, welchen ich ab Februar 2013 absolvierte. Obwohl ich mir früher nie vorstellen konnte, die Schweiz, meine Familie und meine Freunde für längere Zeit zu verlassen, wagte ich dieses Abenteuer. Während dem ganzen Einsatz durfte ich Gott von einer neuen Seite kennenlernen und gleichzeitig merken, dass er überall derselbe ist. Ich staunte über seine geniale Schöpfung, lernte Menschen aus einer anderen Kultur kennen und durfte Freundschaften schliessen. In grossem Leid und der Ungerechtigkeit erfuhr ich seine Liebe, Gnade und Hilfe. Gott wurde für mich neu zu meinem Zufluchtsort, zu meinem Freund, Retter und Beschützer. Mein Herz begann für die Mission zu brennen und dies tut es bis heute noch. Ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er in meinem Leben getan hat und immer noch tut.

Schon unzählige Male erlebte ich, wie Gott Gebete erhört und er mich immer zur richtigen Zeit mit dem versorgt, was ich brauche. Dazu kann ich eine kleine Geschichte erzählen. Am Anfang meines Einsatzes auf den Philippinen bat ich Gott, mir eine einheimische Freundin zu schenken, welche mich während meinem Einsatz begleitet und für mich da ist. Am nächsten Tag besuchte ich eine Kirche und eine junge Frau setze sich neben mich. Sie sprach für philippinische Verhältnisse ein sehr gutes Englisch und wir begannen während dem Gottesdienst miteinander zu reden. Bald fanden wir heraus, dass wir am gleichen Tag Geburtstag haben. Sie wurde zu einer meiner besten Freundinnen, sie erklärte mir ihre Kultur und integrierte mich in die Kirche und die Jugendgruppe. Mit ihr konnte ich sehr gute Gespräche führen, beten und schliesslich feierten wir auch unseren Geburtstag zusammen. Wir haben bis heute immer noch Kontakt. Für diese Freundschaft bin ich Gott von Herzen dankbar. Auch in Zukunft weiss ich, Gott wird mich führen, auch wenn es nicht immer einfach ist, ihm ganz zu vertrauen. Gott zeigt mir, welche Wege ich gehen soll, denn Gottes Wege sind immer die besten. Und das Beste ist, Gott kann auch aus jedem Irrweg einen genialen Weg machen! Ich merke, wie Gott an mir arbeitet und er mich verändern möchte. Zurzeit bin ich in der Ausbildung zur Sozialpädagogin an der HFS Zizers im Graubünden. Hier möchte ich mich auch beim Zusammenleben mit meinen Mitstudenten herausfordern lassen und persönlich wachsen (das Haus hat Platz für 25 Studenten, ist aber nicht ganz voll). Ich wünsche mir, dass Menschen Gott die Führung ihres Lebens überlassen und erfahren dürfen, wie gut es unser Vater mit uns meint.

Natanja

Unbenannt

Heartbeat: Melanie

Wir leben heute in einer Zeit, wo sich jeder seinen Glauben selber zusammenstellt. Ich denke durch die postmoderne Zeit, in der wir leben, wurde das Ganze begünstigt. Eine absolute Wahrheit gibt es nicht mehr. „Wenn es für dich stimmt – dann stimmt es auch für mich.“

Wir müssen aufhören immer nur das heraus zu nehmen was für uns stimmt, denn sonnst landen wir in einer Religion und nicht mehr in einem lebendigen Glauben, wo wir auch von Gott geformt und aus Liebe erzogen werden. Wenn wir unseren Glauben selbst zusammenstellen wollen, glauben und tun was wir möchten und uns nicht vom Heiligen Geist verändern lassen, gerät unser Glaube in eine Schieflage. Sind wir dann wirklich noch sicher ob wir auf dem richtigen Weg sind?

Wir alle möchten zwar Menschen sein, die nach biblischem Muster leben, aber geht das überhaupt wenn wir die biblischen Zusammenhänge immer weniger kennen und ernstnehmen?
„Ich bin die [absolute] Wahrheit.“ (Joh. 14,6), wie gehen wir mit der Aussage von Jesus um?

Jesus sagt: „Glücklich sind die, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ (Lukas. 11,28). Es ist „das Wort Gottes“, das „lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ ist (Hebr. 4,12). „Wenn jemand verkündigt, dann so wie Gottes Worte.“ (1 Petr. 4,11). „Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Wiederherstellung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes voll ausgebildet sei, zu allem guten Werk ausgerüstet.“ (2 Tim. 3.16f). Es braucht eben das tiefe Verständnis der Bibel, um voll ausgerüstet zu sein. Darum: „Betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde.“ (2 Thess. 3,1).

Die Bibel selbst ist das A und das O unseres Glaubens. In ihr finden wir den Bauplan für die Architektur unseres Lebens. Das Wort Gottes (Bibel) ist stabil, ändert sich nicht – es verändert uns und schafft neu (1. Petr. 1,23; Heb. 4,12).

Damit wir im Glauben auch wachsen und zu reifen Christen, Männer und Frauen nach Gottes Herz werden können, brauchen wir das Wort Gottes, welches uns dabei hilft und lehrt (Röm. 10, 17). Diejenigen, die schon länger mit Jesus unterwegs sind und schon einiges von ihm gelehrt haben, brauchen die „feste Nahrung“, so wie es auch an die Hebräer geschrieben wurde (Heb. 5, 11 – 14). Damit ist gemeint, dass sie sich nicht mit wenig zufrieden geben sollen. Sie sollen sich mit mehr als nur Baby Brei ernähren und stärken. „Feste Nahrung“ ist also für Erwachsene im Glauben, die im Glauben reifer geworden sind. Solche die aber noch nicht lange mit Jesus unterwegs sind, solche Kinder im Glauben brauchen noch geistliche „Milch“ und können sich noch nicht von „fester Nahrung“ ernähren. Deshalb hat Jesus zu Beginn zu seinen Jüngern „in Bildern“ und „Gleichnissen“ geredet, später aber „frei heraus verkündigt“ (Joh. 16,25).
Wenn wir aber im Unterwegssein mit Gott immer weiter kommen und auch reifer werden wollen, reicht es nicht wenn wir uns mit wenig zufrieden geben und nur von dem leben, was wir in Inputs und Predigten hören. Wir sollen im Glauben wachsen, in der Bibel forschen und danach leben und nicht unseren Glauben nach unserem eigenen Gutdünken zusammenstellen (2. Tim. 4, 3). Damit wir nicht nur sagen können, dass wir glauben, sondern auch was und warum wir glauben.

Im Glauben und in der Beziehung mit Jesus können wir nicht gleichgültig leben. Es ist wichtig, dass wir uns klar entscheiden ob wir ganz für Gott leben wollen oder uns dagegen stellen. In der Beziehung zu Jesus können wir nicht „lauwarm“ sein. Die Bibel sagt uns ganz deutlich, wir müssen uns entscheiden, für Gott (heiss) zu sein oder gegen Gott (kalt) zu sein (Offb. 3, 16).

Sich für Gott zu entscheiden, bedeutet dann, sich ihm auch ganz hinzugeben und sich von ihm, nach seinem Massstab verändern zu lassen.

Ich bin jedoch davon überzeugt, unser Leben Gott ganz hinzugeben, ist die beste Entscheidung die wir je machen können. Uns auf das Lebensabenteuer mit Gott einlassen und Grosses zu erleben lohnt sich.

Es ist also nicht etwa so, dass ich das ´alles` schon erreicht hätte und schon am Ziel wäre. Aber ich setze alles daran, ans Ziel zu kommen und von diesen Dingen Besitz zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. Geschwister, ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben. Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat. Wir alle, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat, wollen uns ganz auf dieses Ziel ausrichten. Und wenn eure Einstellung in dem einen oder anderen Punkt davon abweicht, wird Gott euch auch darin die nötige Klarheit schenken.
(Philipper 3, 15 – 15)

Wie auch Paulus glaube ich, dass ich das Ziel noch nicht erreicht habe. Auch ich muss dran bleiben und mich immer wie mehr vom Heiligen Geist verändern lassen. Zwar bin ich ein Kind Gottes, aber lebe immer noch in dieser Welt. Das Spannungsfeld bleibt bestehen und ich werde immer wider versucht ins alte Muster zurück zufallen. Jedoch bin ich motiviert ans Ziel zukommen.

Melanie

Bibel